Reisen & Entdecken
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Marrakech - die "rote Stadt" - sucht ihresgleichen auf der Welt: Wie wohl kaum eine andere Stadt bewegt sich Marrakech zwischen Tradition und Moderne. Seit jeher zieht sie Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Und das hat gute Gründe.
1. Die Medina
Sie versteckt sich hinter mächtigen, alten Stadtmauern und lockt mit betörenden Gerüchen, leuchtenden Farben und verheißungsvollen Entdeckungen - die Altstadt von Marrakech, die Medina. Nirgendwo sonst ist die exotische Atmosphäre aus 1001 Nacht so authentisch zu erleben wie hier in den verwinkelten Gassen und Souks.
Allein das Schlendern durch die unzähligen engen Gassen vorbei an uralten Fassaden ist ein Erlebnis; können sie doch nur zu Fuß oder mit Mofa oder Eselskarren erkundet werden. An jeder Ecke spürt man die jahrhunderte alte Geschichte.
Zahlreiche Denkmäler aus dem 12. und 16. Jahrhundert säumen den Weg durch die Medina und geben einem einen Eindruck von der kulturellen Blütezeit Marrakechs. Eindrucksvolle Sakralbauten, prächtige Palastanlagen und Nekropolen sind erhalten - unter ihnen die imposante Koutoubia-Moschee, das Wahrzeichen der Stadt.
Kein Wunder also, dass die Medina bereits seit 1985 UNESCO-Weltkulturerbe ist.
2. Die Souks
Sie sind ein Gesamtkunstwerk: Die Souks in der Medina von Marrakech sind Marokkos größtes Marktviertel. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und die Vergangenheit ist allgegenwärtig.
In Pyramiden getürmte Gewürze, am Haken hängendes Frischfleisch, und überall winzige Läden und kleine Boutiquen, als Tourist kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus: Links sieht man handgemachte Holzwerke, rechts über und über Kupfergeschirr, gleich nebenan Lederpantoffeln und gegenüber Parfums und Seifen - gefühlt gibt es für jedes Produkt einen eigenen Souk. Selbst für Fahrradketten, Handyakkus oder Safran.
Auch wenn es am Anfang vielleicht schwer fällt: Hier lässt man sich einfach treiben. Schlendert vorbei an Gewürzpyramiden, bunten Stoffen und Mosaiklampen, schaut Marokkanern bei ihrem Handwerk über die Schulter und versucht, die unterschiedlichen Aromen der würzigen Luft zu erkennen.
UND: Feilschen! Wenn nicht hier, wo dann? Das Feilschen ist tief in der marokkanischen Kultur verwurzelt und begegnet einem gerade in den Souks überall. Oft stehen sogar gar keine Preise an den Waren dran - spätestens dann sollte man sich im Klaren darüber sein, dass die Händler zu Beginn ein Vielfaches des echten Werts verlangen. Hier heißt es dann gegenhalten!
Und keine Sorge, die Entrüstung des Händlers, wenn man mit 30 Prozent des genannten Preises dagegen bietet, ist zu 100 Prozent gespielt. Wer in Marrakech einen Handel eingeht, kauft also nicht nur etwas, sondern trägt auch zu einer Tradition und dem Marktleben bei.
Wer übrigens nichts kaufen möchte, muss sich konsequent durchsetzen. Doch auch das ist halb so wild, wenn man das Angebot deutlich ablehnt oder einfach weitergeht.
3. Der Djemaa el-Fna
Afrikas berühmtester Platz, der Platz der Gaukler - oder auch wörtlich übersetzt "Versammlung der Toten" ist Marrakechs pulsierendes Herz. Weist der Name doch auf seine schaurige Geschichte hin, spürt man heute von seiner Zeit, als der Djemaa el-Fna noch als Hinrichtungsstätte genutzt wurde, nichts mehr.
Heute ist er mit Ständen, Menschen und Tieren gefüllt und wohl einer der aufregendsten Plätze der Welt: Kräuterhändler, Geschichtenerzähler, Schlangenbeschwörer, Zauberer, Akrobaten und sonstige begnadete Volksbelustiger bevölkern den Platz. Wer das schon für ein unvergleichliches Spektakel hält, wird in der Dunkelheit aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Mit der Dämmerung kommen zahllose mobile Garküchen dazu und die verführerischsten Gerüche erfüllen die Luft. Es mischen sich Wahrsager, Feuerschlucker und Tänzer unter die Menschenmenge. Dressierte Affen, Kamele und Pferde tummeln sich auf dem Platz.
Das Essen ist günstig und Probieren ein MUSS. Wohl kaum woanders ist die Auswahl an traditionellem marokkanischem Essen so groß wie hier. Durch regelmäßige Kontrollen der Essstände ist das "Durchprobieren" gefahrlos.
Der Djemaa el-Fna ist übrigens seit 2001 immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO.
4. Die Riads
Riad bedeutet auf arabisch "Garten" - aber was einen in einem marokkanischen "Gartenhaus" erwartet, hat so gar nichts mit dem zu tun, was wir Deutschen uns gern darunter vorstellen. Riads sind traditionelle, marokkanische Stadtpaläste, bei denen die Zimmer auf einen zentralen, meist üppig gestalteten und bepflanzen, nach oben offenen Innenhof ausgerichtet sind.
Von außen ganz unscheinbar, entfaltet sich im Innern ein Kunstwerk aus Licht, Wasser, Pflanzen und Architektur: Aufwendige Verzierungen, Wasserbecken und viele Pflanzen schmücken den Hof. Die meisten Riads haben dazu auch noch eine Dachterrasse.
In Marrakech findet man mehr als 1.000 von diesen Oasen der Ruhe, die in den letzten Jahren aufwendig restauriert wurden. Eine Übernachtung hier ist etwas ganz Besonderes und im Vergleich zum Luxushotel dennoch bezahlbar - und vor allem authentischer!
5. Die Berge
Das grandiose Panorama der schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas ist in Marrakech allgegenwärtig. Kein Wunder, liegt die Stadt doch direkt an den Ausläufern des Atlas-Gebirges, das hier mit dem Hohen Atlas seine höchste Gebirgskette hat.
Der Hohe Atlas bietet einen eindrucksvollen Kontrast zur Küste (ebenfalls nur einen Katzensprung von Marrakech entfernt) und zum trubeligen Leben der Stadt. In gerade einmal 30 Minuten findet man sich in einer idyllischen Landschaft wieder, die die hektische Betriebsamkeit der Metropole vergessen lässt.
Auf wenig begangenen, uralten Maultierpfaden finden Aktive hier ihren Ausgleich zum Städtetrip: imposante Felslandschaften mit herrlichen Ausblicken ins Gebirge, duftende Wacholder- und Walnussbaumwälder, einsame,traditionelle Berberdörfer.
Außerdem gehört der Hohe Atlas zu einem der eindrucksvollsten Bikegebiete der Erde. Aber keine Sorge, nicht nur für Profi-Radler ist eine Biketour hier ein Erlebnis, auf der beeindruckenden Kik Hochebene z. B. sind auch leichtere Touren für Mountainbike-Einsteiger möglich, immer mit großartigem Blick auf den Toubkal, den höchsten Berg Nordafrikas.
Fernweh bekommen? Schaut Euch unsere 8-tägige Aktivreise nach Marrakech an!