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An der Ostküste der Baleareninsel Mallorca versteckt sich ein wahres Wunder der Natur: Der riesige Höhlenkomplex der Cuevas del Drach (spanisch, "Coves del Drac" auf katalanisch), auf deutsch auch bekannt als "die Drachenhöhlen".
Im Laufe von Millionen von Jahren wurden die Höhlen durch die Gezeiten fast zwei Kilometer tief in den Kalkstein gewaschen und sind heute eines der größten Höhlensysteme Europas.
Kein Wunder also, dass sie zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Mallorca zählen.
Am südlichen Rand von Porto Christo, erstreckt sich das begehbare Höhlensystem auf über 1.700 m Länge und ist vom Stadtzentrum in Porto Cristo zu Fuß in etwa einer Viertelstunde zu erreichen.
Die lange Geschichte der Drachenhöhlen
Archäologen vermuten, dass die Cuevas del Drach bereits in prähistorischer Zeit bekannt waren. Während der Reconquista, der Rückeroberung der Iberischen Halbinsel durch die Christen zwischen dem 7. und 14. Jhd., sollen sich die Mauren hierhin zurückgezogen haben.
Und bereits ab dem 14. Jahrhundert erforschten und entdeckten die Menschen ehrfürchtig das Höhlensystem - sie wagten sich aber immer nur bis zu 200 Meter Tiefe in die Höhlen hinein.
Bis heute hat der Ort nichts von seinem Zauber verloren. Und ihren Namen verdanken die Höhlen einer Legende, nach der Piraten und Templer dort einst ihre Schätze versteckten und diese von einem Drachen beschützen ließen.
Für Besucher zum einmaligen Erlebnis ausgebaut
Zwischen 1922 und 1935 wurden die Höhlen schließlich für Besucher vorbereitet: Es wurde ein neuer Eingang gebaut, Wege und Treppen gelegt und ein einmaliges Beleuchtungssystem installiert.
Stalaktiten und Stalagmiten werden kunstvoll und dramatisch ausgeleuchtet und dezent beleuchtete Boote gleiten über den schimmernden unterirdischen See.
Dieser wurde nach seinem französischen Entdecker im Jahre 1896 Edouard Alfred Martel benannt: Der Lago Martel. Er ist einer der größten unterirdischen Seen weltweit und erstreckt sich auf knapp 180 Metern und ist 40 Meter breit.
Die beleuchteten Stalaktiten ragen von der Decke, auf dem unterirdischen See kann man eine Bootstour machen und ein Auditorium bietet Platz für Konzerte. Eine einmalige und atemberaubende Atmosphäre!
Das Großartige: Zu jeder vollen Stunde findet hier tatsächlich ein Konzert statt. 10 Minuten lang spielt ein Quartett aus zwei Geigern, einem Cello und einem Clavichord klassische Stücke.
Auf eigene Faust und am besten frühmorgens
Führungen durch die Coves del Drac finden keine statt - jeder erkundet die unterirdischen Höhlen auf eigenen Faust. Eine Tour durch die Tropfsteinhöhle dauert etwa eine Stunde.
Da die Drachenhöhlen erfahrungsgemäß stark besucht sind, lohnt es sich, ihnen früh morgens einen Besuch abzustatten.