Reisen & Entdecken
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Sonnengarantie und Bikerbräune sind für viele Biker ein wesentlicher Entscheidungsfaktor bei der Suche nach dem nächsten Urlaubsort. Für Andere steht die Anzahl der Trails im Vordergrund und wieder Andere suchen nach dem Ort mit den meisten Höhenmeter, um die längsten Trails fahren zu können.
Wie schön, dass das Wallis all diese Punkte vereint!
Willkommen im Bikeparadies Wallis! Durchschnittlich 300 Sonnentage pro Jahr, ein unendliches Trailnetz, da Wanderer und Biker sich hier noch die Wege teilen, und dazu die höchsten Berge der Alpen mit 41 Viertausendern in diesem landschaftlich so abwechslungsreichen Schweizer Kanton. Im Norden ragen die Berner Alpen, im Süden die Walliser Alpen bis zu 4.000 Meter aus dem weiten Rhonetal empor und schirmen es vor Niederschlägen ab. Und auch praktisch: Mehr als 100 Bergbahnen nehmen Biker und Bikes mit. Mit der Explorer Card in Crans Montana auch noch stark ermäßigt (vielleicht erwähnenswert in der manchmal etwas teureren Schweiz).
Vier Sommer im Wallis und noch lange nicht genug
Ich verbringe bereits meinen vierten Sommer in Crans Montana als Bikeguide und bereits zum dritten Mal guide ich die Spezialwochen. Nach vier Sommersaisons hier behaupte ich, die Region gut zu kennen und die schönsten Trails zu unvergesslichen Touren zusammengestellt zu haben. Meine Devise beim Mountainbiken ist "earn your turn" d.h., um bergab fahren zu können, muss man auch hoch fahren können! Dennoch liegt bei mir als "Endurist" der Fokus ganz klar auf dem Bergabfahren!
Von 1.500 Metern bis auf 3.000 Metern Höhe
Crans Montana selbst liegt auf 1.500 m Höhe auf einem Hochplateau mitten auf dem Berg. Wer Touren mit wenig Höhenmetern sucht, ist hier falsch. Denn schon die Hoteleinfahrt von unserem Sportclub Carlton (seit Herbst 2023 nicht mehr im Frosch-Programm) in Crans Montana hat 15 Hm und Touren gehen schnell über die 1.000 Hm Grenze hinaus. So zum Beispiel auch eine meiner Lieblingstouren, die "Tour de Zermatt", die ich hier vorstelle.
Tour von St. Luc nach Soussillon (35 km/1.000 Hm und 2.500 Hm bergab)
Vom Hotel fahren wir zunächst 1.000 Hm hinab bis ins Tal nach Sierre. Dass wir dafür nicht die vielbefahrene Hauptstraße nehmen, sondern ausgewählte Trails, versteht sich von selbst. Die 1.000 Hm waren aber nur zum Wachwerden. Ab Sierre nehmen wir den Postbus und fahren ins Val d'Anniviers bis St. Luc. Diese Busfahrt entlang einer Schlucht ist fast genauso aufregend und spektakulär wie die folgende Tour.
Von St. Luc pedalieren wir noch 500 Hm hoch bis ins Skigebiet, um von dort eine sehr abwechslungsreiche Abfahrt auf entlegenen Trails mit Abhängen, Panoramapassagen und Anliegerkurven zu genießen. Wieder an der Hauptstraße angekommen, können wir wählen, ob wir erneut ein Stück hochtreten, um eine weitere wilde Abfahrt mit Spitzkehren zu fahren oder lieber die Straße hinunter rollen und einen Badestopp im wunderschönen Badesee von Sierre einlegen.
Dackel-hohe Wurzeln und die Downhills Eures Lebens
Die Trails bieten dank der hohen Berge alles von mondähnlichen Landschaften über der Baumgrenze, bei denen verblockte Singletrails mit steilen Hängen kombiniert werden, über rasante Abfahrten durch Kuhherden und Blumenwiesen, bis hin zu wurzeligen Waldstücken. Das vollgefederte Mountainbike ist dabei zwar eine große Hilfe, ohne das Können des Fahrers ist das Bike hier jedoch schnell überfordert.
Biken im Wallis will gekonnt sein
Wer Spaß an langen und abwechslungsreichen Abfahrten hat, Erfahrung im Mountainbiken mitbringt und stramme Waden sein Eigen nennt, wird Crans Montana und das Wallis lieben und ist anschließend eventuell für viele andere Regionen verdorben.
Während unsererBikewochen legen wir Touren mit bis zu 50 km Länge und 1.500 Höhenmetern zurück. Hier wird eine gute Kondition und sicheres Beherrschen des Bikes vorausgesetzt. Sicheres Fahren auf Trails der Singletrailskala S2 (!) ist nötig. Aber glaubt mir, es lohnt sich allemal!
Mein Biketipp für die teilweise sehr anspruchsvollen und ruppigen Trails in den Walliser Alpen ist auf jeden Fall ein vollgefedertes Mountainbike, um wirklich Spaß zu haben. Tourenbikes ohne Dämpfer am Hinterbau kommen hier schnell an ihre Grenzen.
Ich selbst fahre dafür ein sogenanntes Trailbike der Marke Intense mit einem Federweg von 150 mm. Auch meine Touren richten sich hauptsächlich an Fans des Enduro Bikens, aber natürlich kann man auch mit mehr oder weniger Federweg mitfahren.
Hardtails benötigen jedoch einiges an Arbeit und Erfahrung, um wirklich Spaß auf ruppigen Trails zu haben. Wer allerdings lange Touren auf Schotterstraßen sucht, bei denen lediglich Kondition gefragt ist, ist bei mir und in Crans Montana evtl. an der falschen Adresse. Wichtig ist mir aber in erster Linie der Spaß in der Gruppe beim Biken! Strava-Bestzeitjäger dürfen nur mitkommen, wenn sie mir versprechen, dass sie ihr Handy erst auf Stopp drücken, wenn wir nach der Tour abgeklatscht haben. ;)