Reisebericht: Trekking-Transalp auf dem Höhenweg 2
Nachdem für meine 12-stündige Zugverbindung aus dem Norden ein Bahnstreik in Italien angekündigt war, ich aber auf die Minute pünktlich Brixen erreichte, war ich schon mal sehr guter Dinge.
Dieses Muster sollte sich auch auf das Wetter bezogen die ganze Woche hindurch halten: Fast immer mit möglichem Regen und Gewittern angekündigt, hielt sich das Wetter Tag für Tag! Was für ein Glück!
Zu acht plus Bergführer Peter starteten wir also am Sonntag auf unsere Trekkingtour mit Gepäck für 3 Tage Hüttenübernachtungen. Am 4. Tag gab es eine Gepäcklieferung und Hotelübernachtung, am 5. Tag wegen ausgebuchter Hütte auch.
1. Tag
Nach dem Auflösen des Frühnebels hatten wir bestes Wanderwetter und tolle Ausblicke auf die ersten umliegenden Gipfelketten. Die Blumenvielfalt kündigte sich an, und alle waren hellauf begeistert. Unser Wanderführer konnte etliche benennen, andere konnten wir in Büchern auf der Hütte identifizieren. In der Schlüterhütte kamen wir früher als gedacht an, so dass einige nach einer Pause noch einen nahegelegenen Gipfel erklommen. Abends gab es leckere Verpflegung und gemütliche Atmosphäre. Im gemischten 10-Bettzimmer wurde kaum geschnarcht.
2. Tag
Nachdem nur 3,5 h Wandern angekündigt waren, liefen wir recht entspannt einem herausforderndem Anstieg über Geröll entgegen. Der war dann wirklich sehr schweißtreibend und oben wurde beschlossen, dass wir die anstehende „Kletterpartie“ an der Nives Scharte mit einem längeren Weg umgehen. Für einige war das enttäuschend, aber in der Gruppe sind solche Entscheidungen sinnvoll. Am Ende zog sich die Etappe ganz schön lang hin. Alle waren froh, als endlich die Puez Hütte erreicht war. Hier gab es dann wieder reichlich Zeit für Knödelsuppe, Apfelstrudel und Spaziergänge. Draußen sprangen die langbeinigen Brillenschafe umher. Abends dann gemütliches Essen und wer mochte Kartenspielen, bevor es in die kühlen Zimmer ging.
3. Tag
Weiter ging es in wunderschöner Landschaft mit immer neuen sensationellen Ausblicken hinauf auf den ersten Gipfel, den Ciampac. Am Ende der herrlichen Wanderung kostete ich in der Jimmi Hütte den leckeren Kaiserschmarrn. Mit Bus und Umstieg fuhren wir dann zu unserem Hotel auf dem Col di Lana, wo auch wieder Zeit blieb zum Museumsbesuch, wandern oder im Café sitzen. Hier konnten wir mal wieder den Luxus eines eigenen Bades genießen und abends das mehrgängige fantastische Menü abfeiern. Draußen tobte ein Gewitter.
4. Tag
Heute konnten wir mit leichtem Tagesrucksack losziehen, was gut war, denn nach der Seilbahnfahrt am Pordoijoch ging es über Schneefelder zum Aufstieg auf den Piz Boè. Mithilfe von Drahtseilen und Eisenstufen im Felsen bewegten wir uns auf den Gipfel. Da das Wetter sich noch hielt, mussten wir nicht den selben, bergab noch schwerer zu gehenden Weg hinab, sondern konnten in eine andere Richtung etwas länger absteigen. Nach einer Pause auf der Hütte entschloss sich ein Teil der Gruppe zu einem Abstieg über den Geröllweg, den wir im Spitzentempo quasi hinabglitten. Eine tolle Möglichkeit, das mal auszuprobieren. Andere nutzten die Seilbahn bergab.
5. Tag
Am letzten Tag war die Wanderung zwar schön, mit Blick auf den See, aber leider etwas kurz. Krönender Abschluss der Tour war das Hinauffahren auf die Marmolada und eine Mini-Erkundung des Gletschers in Hüttennähe. Mir war es etwas zu viel Trubel auf dem Gletscher mit Fotopoint etc, aber der Strudel war sehr gut.
Insgesamt
Sehr abwechslungsreiche Strecken, die ich gut geschafft habe, teils anspruchsvoll, und immer wieder fantastische Ausblicke. Die Hüttenerfahrung war sehr schön, bis auf die kleine Einschränkung beim vegetarischen Essen: Kartoffeln und Ei an 3 Abenden ist dann doch arg und in Südtirol unüblich öde. Zum Schwelgen gab es dann im Hotel das fantastische Menü. Wanderführer Peter war kundig, sehr nett und immer guter Dinge, auf Anfrage gab es auch Tipps. Etwas ausführlichere Ansagen mit Karte am Vorabend wären schön gewesen, es war aber sicher auch nicht ganz leicht mit der lebhaften Truppe. In die Dolomiten komme ich sicher zurück!
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