Reisebericht: Sportclub Les Fontanettes
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„Da gibt’s kein Kaiserschmarrn & keine Käsespätzle, die Franzosen sprechen kein englisch und haben keine Hüttenkultur“. Mit diesen Worten wurde ich immer wieder konfrontiert, als ich den Wunsch äußerte, in den Sportclub
Anreise & erster Eindruck
Zugegeben die (Eigen)-Anreise ist mit knapp 700 km schon heftig. Dank eintägiger früherer Anreise mit Zwischenstopp und Übernachtung konnten wir aber doch pünktlich und halbwegs ausgeschlafen den Sportclub am Samstag in dem kleinen Ort Le Bettaix finden. Der erste Eindruck: Sehr gut! Schön gelegen (der Ort gibt wirklich nicht viel her, großer Pluspunkt wenn man seine Ruhe haben will), großer Frühstücksraum mit kleinem Barbereich, ordentlicher Buffetbereich fürs Frühstück. Alles in allem sehr ordentlich und sauber, trotz der typischen doppelten Gäste-Belegung am Samstag. An- und Abreisende geben sich die Klinke in die Hand, sicher auch für die Frosch Teamer der härteste Tag der Woche.
Nach einem kurzen Frühstück und dem Erhalt unserer Skipässe begaben wir uns gleich auf die Piste. Der Hauslift ist tatsächlich, wie im Katalog beschrieben, den berühmten „Steinwurf“ vom Haus entfernt. 5 Minuten Fußweg sind fast schon übertrieben. Die erste (kleine) Ernüchterung fand nun aber doch statt: Der Franzose hält seine Sessellifte in Ehren… Soll heißen: Das was in Österreich ausgemustert wird, ist in Frankreich noch immer topmodern. Der „Hauslift“ ein 4-Sessel ohne Haube und natürlich auch ohne Sitzheizung. Hier wurde das Vorurteil „die Franzosen haben nur alte Lifte“ leider bestätigt.
Nachdem man aber Tage später aus Erzählungen der Teamer erfuhr, an gleicher Stelle war vor ein paar Jahren dort ein noch älterer 2er-Lift in Betrieb und dieser fuhr noch nicht einmal ganz hinauf, sondern man musste noch in einen anderen Lift umsteigen, waren wir doch froh für diesen (kleinen) technischen Fortschritt.
Wie sie sehen, sehen sie nichts.
Unter diesem Motto stand der erste Tag. Eine Sicht deutlich unter 50 Meter ließ das Skifahren zum Fährtenlesen verkommen. Einzig schön daran war, dass die Markierungsstangen vom Franzosen sehr eng gesetzt werden, so dass man tatsächlich fast nie die Orientierung verlor. Wichtige Info, die wir leider erst nach den Nebeltagen erfuhren: Die zweifarbigen Stangen grenzen die Piste nach rechts ab, die einfarbigen nach links. Wenn man diese Info nicht hatte und sich an den Stangen orientierte, wusste man im Nebel leider nicht, ob man gerade auf oder neben der Piste fuhr.
Am ersten Abend wurde das Organisatorische geklärt, insbesondere die Skiguiding-Tage. Leider wurden hier meine hochgesteckten und in den Dolomiten (SC Maria Theresia, 2015) erfahrenen Erlebnisse gedämpft: Beim SkiguidingPlus gibt es im Les Fontanettes „nur“ 3x ein Halbtages-Guiding und 1x Ganztages-Guiding. Dies war in den Dolomiten anders: Insbesonders die „schnelle Gruppe“ war an mehreren Tagen ganztägig unterwegs, eben weil das Skigebiet so groß und spektakulär ist. Beides Eigenschaften die auch für die Trois Vallées gelten. Hier sollte Frosch konkreter das Skiguiding vom SkiguidingPlus abgrenzen bzw. genauer im Katalog / Internet definieren. Wenn ein SkiguidingPlus mal nur mehrere Halbtages-Guidings umfasst und an anderem Ort einem mehrtägigen Ganztages-Guiding entspricht, kann man sich auf dieses Label nicht verlassen. Verbesserungsvorschlag hier: Klare(re) Definition, an wie vielen Tagen das Guiding stattfindet und ob es sich dabei um ein Halbtages- oder Ganztages-Guiding handelt.
Das Essen
Direkt beim ersten der vier Gänge (Suppe, Salatbuffet, Hauptspeise, Nachspeise) des Abendessens ließ in uns die Vermutung aufkommen, dass wir dieses Mal mit der „Koch-Lotterie“ von Frosch das große Los gezogen haben. Koch Robert hat es tatsächlich geschafft, mit seinem Team viele Geschmäcker unter einen Hut zu bringen. Das Essen wurde von fast allen Mitreisenden gelobt. Das Lasagne-Buffet am ersten Abend (sicher auch geschuldet dem hektischen An- und Abreisetag) war perfekt. An dieser Stelle ein „sehr gut“ an die Küche! Geschmacklich blieb das Niveau sehr weit oben und ich denke auch, dass jeder auch dank des „Nachschlag“-Buffets, satt geworden ist. Gleiches Lob in Sachen Service und Vielfalt kann ich für Steffi & Tom und deren Bar-Bereich aussprechen.Abwechselnde Angebote, hoher Servicegrad und eine umfangreiche Getränkekarte ließen uns nie durstig zurück.
Das Haus
Der Bezug des Zimmers bestätigte die bereits im Vorfeld bei anderen Urlaubsberichten gelesenen Punkte: Klein aber fein. Ein relativ frisch renoviertes, kleines Zimmer mit sehr guten Matratzen, kleinem Bad und leider keinem Balkon. Hier hatten wir also bei der Zimmerauswahl „Pech“ gehabt. Allerdings haben wir diesen auch nicht wirklich vermisst. Bemerkenswert war die Sauberkeit des gesamten Hauses und der Zimmer. Auch wenn uns die Serviceleitung am ersten Abend charmant darauf hinwies, dass wir in keinem Hotel seien und wir die Zimmer nur am ersten Tag so vorfinden würden, brauch dieses Frosch Haus den Vergleich in Sachen Sauberkeit mit keinem Hotel zu scheuen.
Das Skiguiding
Das erste Guiding am zweiten Skitag fiel leider auch dem immer noch festsitzenden Nebel zum Opfer. Der Guide machte aus dem „Les Menuires“-Guiding kurzerhand ein „Val Thorens“-Guiding. Leider war aber auch dort stellenweise Nebel. Der dritte Tag wurde besser und ab dem vierten Tag hatten wir das berühmte Kaiserwetter. Insgesamt waren die Guides alle sehr engagiert und bemüht, die teilweise konträren Gästewünsche unter einen Hut zu bringen. Ihnen als Ausführende kann ich jedenfalls keinen Vorwurf bzgl. Dauer des Guidings etc. machen. Hier aber nochmal die Bitte / Vorschlag an Frosch die Guiding-Aktivitäten in den verschiedenen Destinationen besser / konkreter zu definieren.
Das Rahmenprogramm
Wie in Frosch Häusern üblich gab es Kickerturnier, Fackelwanderung, Kasinoabend, Veggie-Tag, Welcome- und Farewell-Parties. Dazu kommt noch ein Abend im benachbarten No Limits-Gästehaus. Alle Veranstaltungen frei nach dem Motto „Alles kann, niemand muss.“
Fazit
Das Skiegebiet „Trois Vallées“ ist definitiv eine Reise wert, auch wenn eine mindere Qualität der Liftanlagen in Sachen Ausstattung und (teilweise) Geschwindigkeit im Vergleich zu Anlagen in Österreich (z.B. Ischgl) das Ski-Erlebnis etwas eintrüben. Das Frosch Haus liegt wirklich sehr zentral am Einstiegslift und ist von den mir bekannten Frosch Häusern in Sachen Ausstattung, Lage etc. zu den besseren zu zählen. Alles in allem ein gelungener Urlaub und eine klare Empfehlung. Sehr hilfreich in Sachen Auswahl der einzelnen Skigebiete aus dem Gesamtverbund fand ich hier auch den Reisebericht vom Dirk S. vom 09.04.2015. Als erste Regel sollte „Meidet „Les Menuires“ gelten; nicht nur aus ästhetischen Gründen. Hier „knubbelt“ sich alles und jeder. Viel Verkehr, viele Anfänger, viele Unaufmerksamkeiten bei den Skifahrern. Für den kompletten Rest des Skigebiets gilt: Kaum anstehen am Lift und ziemlich leere Pisten.
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