Reisebericht: Erlebnis- & Yogareise in Gambia
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Was für eine Reise in den Westen Afrikas - 13 Frösche machten sich auf nach Weg. Yoga war einigen wichtig, dem Winter in Deutschland entfliehen oder eine andere fremde Kultur und Natur kennenzulernen.
Marjan, sonst Yogalehrerin und Wanderführerin bei Frosch auf Samos, hatte die Idee für Gambia und Frosch hat die Destination ins Angebot aufgenommen. Wir waren die erste Gruppe und sehr gemischt: Zwölf Frauen zwischen 35 und 65 und ein Mann. Dementsprechend war Marjan noch ein bisschen aufgeregt, ob uns die von ihr ausgesuchte Lodge, Yoga, Wander- und Ausflugsprogramm gefallen würden.
Vorweggenommen: Die Reise war der Knaller und für uns alle ein tolles Erlebnis mit vielen emotionalen Momenten.
Leider blieben 9 Frösche bei der Anreise aus Düsseldorf in Lissabon stecken, da der Anschlussflug nach Gunjur aufgrund des verspäteten Abflugs in Deutschland nicht erreicht wurde. Die Fluggesellschaft TAP kümmerte sich um Verpflegungs- und Hotelgutscheine und die Tickets für den Weiterflug am nächsten Abend. Mit einem Tag Verspätung trafen dann auch die restlichen Frösche ein.
Die Hütten in der Lodge erinnern an ein afrikanisches Dorf, natürlich mit einer komfortableren Ausstattung. Die Betten sind bequem und an die Kompost-Toilette hatten wir uns schnell gewöhnt. Die weitläufige Anlage mit einem Garten, in dem viele Obst- und Laubbäume stehen, wird bewohnt von zahlreichen Vögeln, Geckos und im Pool sind abends sogar Frösche, also richtige, manchmal aber auch Reisefrösche, zum Baden hereingesprungen.
Die Terrasse mit dem runden Tisch, an den alle Frösche passten, war unser Treffpunkt für Frühstück, Abendessen und den Austausch dazwischen.
Das Angebot der Aktivitäten und Ausflüge war abwechslungsreich und, wie immer bei Frosch, jeder kann mitmachen, muss es aber nicht.
Es waren fast immer alle dabei. Wenn wir nicht gerade früh auf einen Ausflug starteten, versammelten wir uns mit Marjan in der Shala im Garten. Dort begannen wir den Tag mit 75 Minuten Yoga. Ich mache nicht regelmäßig Yoga, aber das brauchte auch keine*r von uns. Es tat einfach nur gut, etwas für den Körper zu tun und alles durchzudehnen. Abends hatten wir um 18:00 Uhr auch regelmäßig noch einmal 75 Minuten Yoga. Hier haben wir dann die Knochen nach den Wanderungen oder holprigen Fahrten mit dem Bus wieder in die richtige Position gebracht.
Die Ausflüge fanden immer mit unserem Fahrer Sidat, manchmal einem weiteren Guide und einem gefühlt 50 Jahre alten VW Bus statt. Sidat, immer gut gelaunt und überpünktlich, war immer darauf bedacht, trotz katastrophaler Straßenverhältnisse, auf denen ein Geländewagen sogar Schwierigkeiten hätte, uns sicher ans Ziel zu bringen. Wenn wir am Strand bei den Trommelkonzerten die Zeit vergaßen, wartete er oder tanzte eben einfach mit, bis wir dann singend und laut schnatternd wieder in den Bus stiegen. Wir hatten ihn alle schnell in unser Herz geschlossen.
Ich will gar nicht einzeln auf die Ausflüge eingehen, sondern hier lieber beschreiben, was diese Reise für mich so besonders gemacht hat.
Zuerst sind da natürlich die vielen bunten Vögel, die den ganzen Tag in der Lodge in den Bäumen sitzen und singen, die Strände und das Meer sind ein Traum und hier gibt es noch einen richtigen Sternenhimmel zu bestaunen. Der Weg zum nahe gelegenen Strand führt durch ein Feuchtgebiet, das von Krokodilen und zahlreichen Geiern und Rindern bewohnt wird. Es ist ein ganz besonderes artenreiches Gebiet und jedes Mal gab es etwas Anderes zu bestaunen.
Anschließend ging es dann auf den Strand und den Atlantik zu. Rechts und links eine kleine Bar, die von jungen Männern betrieben werden und kleine schattenspendende Plätze mit Liegen. Alles selbst zusammengebaut mit der Hoffnung, dass ein Tourist vorbeikommt und hier entspannen möchte und dann natürlich auch etwas verzehrt. Gerne einen gemixten Fruchtsaft mit Baobab für umgerechnet 1,50 €. Der war bei uns der Renner. Meistens trafen wir uns an der rechten Bar. Als Dankeschön bekamen wir sogar ein Trommelkonzert am Strand an unserem letzten Tag. Wir wurden hier auch zum Essen eingeladen und mit Früchten verwöhnt.
Bei den Ausflügen und den Gesprächen mit Einheimischen haben wir einen Eindruck vom Leben der Menschen in Gambia erhalten.
Die Entwicklungshilfe kommt beim Volk nicht an. Die Armut, schlechte medizinische Versorgung und einseitige Ernährung ist schlecht für die Menschen. Die Straßen sind eine Katastrophe. Die Autos alle mindestens 30 Jahre auf dem Buckel und der Tacho hatte auch schon mehrere Runden gedreht. Es qualmt, quietscht und knallt. Oft sahen wir eine offene Motohaube in der ein Kopf steckte zum Reparieren oder jemanden der mitten in der Nacht bei Handylicht einen Reifenwechsel erledigte. Auch wir hatten auf einem Transfer eine Panne und das Auto wollte nicht mehr, aber alles wurde schnell organisiert, so dass wir gut nach Hause kamen.
Wir haben mehrere Museen besucht und sie sind alle in einem erbärmlichen Zustand, aber kleine Organisationen versuchen irgendwie so ihre Kultur zu erzählen und weiterzugeben, oder das Wissen um Kräuter und ihre Heilung zu bewahren. Die Guides haben uns jeweils mit sehr gutem Wissen und Stolz ihre Geschichten erzählt und waren es wert zuzuhören und das Museum zu besuchen. Allein aus Respekt für das Land und sein Volk. Wir haben viel gelernt über Gambia und die furchtbare Zeit des Sklavenhandels.
In den Städten herrscht reges Treiben und es ist laut und bunt.
Die Menschen bevölkern die Straßen und es ist spannend zuzuschauen. Hier wird ein Bett gezimmert und da eine Ziege auf das Dach eines Busses geschafft, Heu wird angeboten, sowie Kleidungsstücke, Honig oder was auch immer gerade zur Verfügung steht.
Die Menschen sind freundlich und hilfsbereit. Wir hatten uns gleich am ersten Tag zu zweit auf dem Rückweg vom Strand verlaufen und weit und breit niemand, den/die wir fragen konnten, kein Handy dabei und auch kein Geld. Dann sahen wir bei einem Haus einen Mann, der im Motorraum eines Autos schraubte. Also nahm ich meinen Mut zusammen und sprach ihn an. Kurzerhand wurde aus einem Auto die Batterie ausgebaut, in das nächste Auto eingebaut und wir sollten beide vorne mit einsteigen. Der Golf hatte hinten nur noch eine Ladefläche. Er brachte uns sicher und freundlich zur Lodge zurück. Wir haben uns dann mit einem Geldbetrag bei ihm bedankt.
Unsere anfängliche Schüchternheit den Einheimischen gegenüber war damit auch wie weggeblasen.
Ja, jeder quatscht dich an und fragt nach deinem Namen, deine Nationalität und ob man nicht die Handynummern austauschen könnte. Ich habe immer gesagt, dass ich niemanden meine Handynummer gebe und das war auch OK und trotzdem wurde sich weiterhin freundlich unterhalten.
Wenn es ein Trinkgeld oder auch so mal einfach einen Geldbetrag in die Hand gab, haben sich alle immer unglaublich gefreut und bedankt und dabei waren es meistens nur 1-3 Euro. Oft gab es dann sogar noch ein Geschenk als Dankeschön, wie zum Beispiel der Früchteteller des Besitzers der Strandbar, oder selbst gemachte Armbänder.
Gambia ist ein tolles Land und es tut weh von den Einheimischen zu hören, dass die eigene Regierung sich nicht um sie kümmert und sie sich verlassen fühlen und keinen anderen Ausweg sehen, als abzuhauen nach Europa.
Marjan von Frosch und auch viele weitere Menschen habe ich hier kennengelernt, die sich privat in Projekten engagieren oder Patenschaften haben, damit das Schulgeld bezahlt werden kann für Kinder. Alle wissen hier, dass Schulbildung und Ausbildung helfen kann später die Familie zu ernähren. Ich ziehe den Hut vor diesen Menschen, die etwas von ihrem Geld oder Wissen zurückgeben und menschlich Handeln, damit auch diese Menschen einmal spüren, dass sie wertgeschätzt werden.
Gambia ist staubig und es liegt sehr viel Müll herum, dieser wird gesammelt und dann verbrannt, denn es gibt keine Müllabfuhr. Der Abfall besteht auch aus Getränkedosen und Verpackungsmüll, wie Sonnencreme, Duschgel und so weiter oft von Touristen mitgebracht. Wir hatten alle entschieden unseren Plastikmüll, auch wenn die Flaschen leer waren, wieder mit nach Deutschland zum Recyceln zu nehmen.
Marjan ist die perfekte Besetzung für diese Reise.
Ihre Art gleich mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und ein Netzwerk aufzubauen lässt nur erahnen, was es noch für neue Ausflüge oder Aktivitäten geben wird. Neue Ideen hatte sie schon wieder einige.
Das Personal der Eco-Lodge tat alles, damit wir uns rundherum wohl fühlten. Das Essen lecker und abwechslungsreich. Die Thai Massage ist auch eine besondere Erfahrung und kann ich sehr empfehlen. Kostet um die 15 Euro für eine Stunde.
Solltest du die Reise buchen, stell dich darauf ein, dass es immer wieder zum Sammeln von Trinkgeldern kommt. Da ist der Fahrer, der Naturführer, das Lodge Personal, die Trommler, aber das ist eben so, wenn man viel unternimmt und Dienstleistungen genießt.
Das abwechslungsreiche Programm und die Möglichkeit mit Einheimischen zusammen zu treffen macht diese Reise besonders spannend.
Wir haben alle einen guten Einblick in das Land bekommen und jeden Tag ein neues Abenteuer erlebt. Der Trommelworkshop war ein Highlight und die Essen an den Strandbars mit den Füßen im warmen Sand bei Meeresrauschen.
Unsere Reisegruppe passte gut und wir haben sehr viel gelacht und tolle neue Freundschaften geschlossen. Danke Marjan für das Abenteuer Gambia. Ich werde wiederkommen
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