Reisebericht: Trekking in der Serra de Tramuntana
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Nachdem ich mich entschlossen hatte, zum ersten Mal in meinem Leben über Silvester zu verreisen, fiel meine Wahl nach einigem Nachdenken auf einen Mallorca-Trekkingurlaub im Tramuntana-Gebirge.
Ausschlaggebend dafür waren die vergleichsweise kurze und bequeme Anreise sowie der Wunsch, den Jahreswechsel nicht im Schnee (Skifahren) oder Regen (Deutschland), sondern bei milden Temperaturen zu verbringen.
Die im Frosch-Katalog angebotene Mallorca-Trekkingreise wird von Mitoura durchgeführt, ein Veranstalter, der schwerpunktmäßig Wander- und Aktivreisen in Spanien und Portugal anbietet.
Gebucht hatten die Teilnehmer über unterschiedliche Anbieter, wie zum Beispiel Frosch, Weltweitwandern oder Natours. Vielleicht auch deshalb war unsere Reisegruppe altersmäßig (von Mitte 30 bis Anfang 60) und regional (Österreich/Berlin/Hamburg/Berlin/Schwaben/Rheinland) durchaus gemischt.
Insgesamt ähnelten aber sehr viele der Teilnehmerinnen (7 Frauen) und Teilnehmer (6 Männer) dem „typischen“ Frosch-Gast:
Viele waren alleine unterwegs und recht gesellig, fast alle waren schon häufiger in Gruppen gewandert, die meisten auch schon mal im Frosch-Urlaub. Insofern gab es also keine Unterschiede zum „richtigen“ Frosch-Urlaub, auch Wanderführerin Christine würde unproblematisch als Frosch-Teamerin „durchgehen“.
Bei der Silvesterreise wohnen die Teilnehmer samt Wanderführerin in insgesamt drei Hotels (eine Nacht Palma, zwei Nächte in Alaró und sechs Nächte am Meer in Port d´Andratx) und nutzen für die Wandertouren häufig einen kleinen Bus, der gleichzeitig auch dem Gepäcktransport zur jeweils nächsten Unterkunft dient.
Die Wandertouren begannen jeweils morgens (9 - 10 Uhr) und dauerten meistens bis in den Nachmittag (15 - 17 Uhr).
Frühstück gab es immer als Büffet im jeweiligen Hotel, das Abendessen war unterschiedlich organisiert. Meistens ging man als Gruppe zusammen in ein (natürlich spanisches) Restaurant, im Port d´Andratx blieb die Gruppe aber auch mehrmals im Hotel und nahm das dortige sehr reichhaltige Abendbuffet in Anspruch.
Zwischendurch gab es auf den meisten Touren eine längere Einkehrmöglichkeit und zudem auch die Möglichkeit, sich einen Apfel und/oder eine Banane vom Frühstücksbuffet mitzunehmen.
Zur Gruppentrennung kam es allerdings beim Abendessen an Silvester. Vier Teilnehmerinnen war das nicht im Reisepreis enthaltene Silvesterbuffet im Hotel zu teuer (48 Euro). Sie entscheiden sich, Pizza zu bestellen und diese gemeinsam auf dem Hotelzimmer zu verspeisen, was man in dem Hotel in Port d´Andratx auch unproblematisch machen konnte, da die Zimmer über eine Kochzeile und einen Esstisch verfügen.
Zur Wiedervereinigung kam es dann um 23.30 Uhr: Die Gruppe ging gemeinsam an die Mole in Port d´Andratx, um dort um Mitternacht den von der Reiseleiterin Christine organisieren Sekt zu vertilgen.
Insgesamt wird Silvester auf Mallorca ein wenig verhaltener gefeiert, als in so mancher deutschen Großstadt. Viele essen bis kurz vor Mitternacht, gehen dann vor die Tür, um allenfalls ein wenig zu böllern und danach weiter zu essen sowie vielleicht auch zu trinken.
Zudem ist es über Silvester auf Mallorca vergleichsweise leer, viele Hotels sind nicht ausgebucht, etliche Restaurants und Bars sowie Geschäfte geschlossen. Dies alles hat den angenehmen Nebeneffekt, dass längst nicht so viel geböllert wird und am Neujahrstag auch nicht – wie in Deutschland – viele Bürgersteige mit Müll und kaputten Flaschen übersät sind.
So konnte man an Neujahr problemlos wandern gehen, was die Gruppe natürlich auch gemacht hat.
Allerdings war die Tour von Port d´Andratx nach Sant Elm, die mit rund drei Stunden kürzeste und auch technisch einfachste Tour während der gesamten Reise. So blieb genügend Zeit, im kleinen Küstenort Sant Elm bei schönsten Sonnenwetter auf der Uferpromenade beim Café con leche abzuhängen und zu bewundern, wie zwei Gruppenmitglieder zum Anbaden ins Mittelmeer sprangen.
Insgesamt waren die Touren konditionell und technisch durchaus anspruchsvoll, es ging teilweise recht steil bergauf sowie immer mal wieder auch durch unwegsames Gelände.
Sie waren aber für jeden Teilnehmer zu schaffen und natürlich wurde auch gewartet, wenn mal jemand etwas länger brauchte. Zur Belohnung gab es für alle wirklich grandiose Aussichten auf die Bergwelt von Mallorca sowie die Steilküsten und freundliche Tiere am Wegesrand.
Allerdings hatten wir auch sehr viel Glück mit dem Wetter: Bei durchweg milden Temperaturen (15 - 18 Grad Celsius) regnete es an keinem Tag. Zwar war es häufiger bewölkt, doch auch immer wieder sonnig. Die einzige Tourverschiebung resultierte dann aus einer (glücklicherweise nur) eintägigen Erkrankung der Reiseleiterin, die sich mangels Ersatzkraft entschied, den eigentlich freien letzten Reisetag vorzuziehen.
So hatte die Gruppe den vorvorletzten Tag zur freien Verfügung, was die meisten nutzten, um mit dem Bus (5,50 Euro) oder dem Taxi (35 Euro) nach Palma zu fahren.
Neben der imposanten Kathedrale und der hübschen Altstadt bietet Palma auch etliche Museen, u. a. zwei für moderne und zeitgenössische Kunst, die beide durchaus sehenswert sind, schon aufgrund der jeweiligen Gebäude. Zudem gibt es, wie in größeren spanischen Städten ja häufig, einige Paläste, die man besichtigen kann.
Alternativ bestand die Möglichkeit, auf eigene Faust die rund sechs Kilometer nach Andratx zu laufen, eine unspektakuläre spanische Kleinstadt, in der das einzige Museum gerade geschlossen war.
Zudem konnte man natürlich im sehr schönen Hotel bleiben, was zumindest über eine kleine Sauna und einen sehr kleinen Indoorpool sowie einen Fitnessraum mit Laufband, Stepper usw. verfügt. Der Ort Port d´Andratx ist hübsch, aber zu klein, um mit der Besichtigung einen Tag zu verbringen.
Auf eigene Faust wandern zu gehen, ist ebenfalls nicht so einfach.
Zwar gibt es natürlich etliche Führer (Bücher/Internet), die verschiedene Touren gut beschreiben, man benötigt aber fast immer eine längere Anfahrt und somit einen Leihwagen. So bleibt als Alternative bei schlechtem Wetter eigentlich nur Palma, wo man aber unproblematisch auch mehr als einen Tag verbringen kann.
Insofern ist der Trekkingurlaub im Tramuntana-Gebirge ein gutes Reiseziel für Frosch-Gäste, die vielseitige ganztägige Wandertouren in einer wunderschönen Landschaft mit einem entspannten Gruppen- und Kulturerlebnis verbinden wollen.
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