Reisebericht: Aktivcamp Idre
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Letztes Jahr war ich über Weihnachten und Silvester (2018/2019) mit Frosch auf Sri Lanka. Es war warm, exotisch und sportlich.
Für Weihnachten 2019 hatte ich dann eine andere Idee, Aktivitäten im Schnee, aber nicht nur 7 Tage Skifahren, nein es sollte abwechslungsreicher sein.
Meine Wahl fiel auf das Aktivcamp in Idre Fjäll in Mittelschweden. Ich buchte mich für eine Woche in eine 4er-Hütte ein. Es war kalt, zauberhaft und sportlich.
Spannend war es dann, als es an das Kofferpacken ging. Ich hatte gesehen, dass wir 20 Grad minus dort bekommen sollten und überlegte, was ich alles packen sollte. Eine Liste aus dem Internet half.
Meine Recherche ergab mit dem altbewährten Zwiebellook macht man/frau alles richtig. Da ich bis zum Start vom Hamburger Busbahnhof öffentliche Verkehrsmittel nutzen musste, hatte ich entschieden meine Ski zuhause zu lassen. Ich hatte einen großen Koffer, eine Skischuhtasche und einen Rucksack mit den wichtigsten Dingen, die ich im Bus brauchen würde.
Der Bus startete in Hamburg am Freitagabend um 17 Uhr. Es dauerte 15 Stunden bis wir im Camp ankamen. Für die Bustour empfehle ich eine Decke, eine kuschelige Jacke, ein Hörbuch und/oder Filme auf dem Tablet, denn ich kann nicht schlafen im Bus.
Außerdem ist es ganz hilfreich etwas in die Ohren zu stecken, um alle anderen und ihre Schlafgeräusche auszublenden. Da wir die Vogelfluglinie über Dänemark und an Kopenhagen vorbei Richtung Schweden fuhren, konnten wir uns noch zweimal die Füße auf den Fährüberfahrten vertreten und eine Kleinigkeit essen oder trinken.
In Dänemark angekommen, fand tatsächlich eine Passkontrolle im Bus statt. Wir hatten eine Person ohne Ausweis dabei, die wurde zum Glück nicht geprüft. So kann mitten in der Nacht plötzlich die Reise schon zu Ende sein bevor man/frau überhaupt angekommen ist.
Endlich am nächsten Morgen gegen 10 Uhr angekommen, war ich froh und genoss das vorbereitete Frühstück. Da wir die erste Gruppe waren, die das Camp in der Wintersaison belegte, hatten wir keine Überschneidungen mit abreisenden Gästen. Die Hütten waren also schon frei.
Es wurde spannend; mit wem werde ich zusammen wohnen für die nächste Woche. Hütte 10, eine Kiste mit 4x Bettzeug, Toilettenpapier, frischen Handtüchern und 4 Mädels. Auf geht’s, Bettenplätze auslosen, auspacken und dann ab zum Sportladen und Langlaufski ausleihen, denn noch heute geht’s auf die Loipe um das Camp herum.
Um 15.30 Uhr wurde es dunkel, aber die Loipen sind beleuchtet, somit hatten wir noch genug Zeit, die Runde zu drehen und schon einmal zu testen, wie gut das klappt. Ich bin bisher fast nur Alpinski gefahren und deshalb war ich gespannt, wie es klappen würde. Nicht ganz einfach, wenn’s bergab geht, da hilft eine Einweisung und viel Übung.
Am Abend wurden dann die verschiedenen Touren und Aktivitäten rund um das Camp vorgestellt.
Wie bei Frosch üblich gab es eine Übersicht mit den Wochentagen und den einzelnen Aktionen. Da es drei Busse im Camp gibt, die jeweils 8 Personen mitnehmen können, wurde darum gebeten sich in die Listen einzutragen, damit die Teamer alles gut planen können.
Die Schneeschuhwandertouren wiederholen sich mehrmals in der Woche, damit man auch alle einmal mitmachen kann. Ich hatte mich am nächsten Tag gleich für eine Wandertour eingetragen.
Am nächsten Morgen bin ich gut ausgeschlafen und noch im Dunkeln (hell wurde es gegen 10:00 Uhr) zum Haupthaus, wo uns wieder ein tolles Frühstück erwartete. Dann ging es los mit 2 Bussen in den Fulufjällets Nationalpark. Die Wanderung zum Wasserfall.
Vorher noch kurz die Ausgabe und das Anpassen der Schneeschuhe. Auf dem Weg dorthin waren wir fasziniert von der Landschaft, den unendlichen weißen Wäldern und weichen weißen Hügel. Aber das sollte auf unserer Wanderung noch getoppt werden.
Erstmal ein bisschen einlaufen und dann ab durch die Wälder und den Berg hoch. Keine gespurten Wanderwege. Schnell wurde uns allen warm. Belohnt wurden wir mit einem tollen Blick auf den vereisten Wasserfall und einer unberührten tief verschneiten Landschaft.
Am nächsten Tag habe ich die Langlaufski in Carvingski gewechselt und rauf ging es mit dem Shuttle vom Camp in das Idre Fjäll Skigebiet. In ca. 15 Minuten ist man schon da.
Skipässe gibt es für Einzeltage, oder wochenweise aber auch 4-mal Skifahren in 7 Tagen. Das war meine Wahl, denn ich hatte auch noch weitere Touren vor und mir zu Weihnachten eine Huskyschlittentour geschenkt.
Das Skigebiet:
- Leichte bis mittlere Pisten
- Sessellifte einfach, ohne Sitzheizung oder Schneeschutz. Ein Rucksack und wasserabweisende Kleidung schützen vor der Kälte und den vereisten Sitzflächen
- Die Hütten sind der Kracher, total gemütlich (Glühwein 8,- Euro)
- Grillhütten an den Pisten, die jeder nutzen kann, Holz und Anzünder wird gestellt
- Ein Supermarkt an der Piste, hier bekommt man/frau Würstchen fürs Grillen und Getränke
- Wird die Sicht schlecht, oder die Sonne ist untergegangen, gehen die Flutlichter an
Es macht riesig Spaß, dort zu fahren, der Schnee war toll und die Schweden sind relaxt und entspannt. Kein Gedrängel an den Liften, man trifft sich mittags mit der ganzen Familie zum Grillen. Macht es unbedingt mal mit - ist ein Riesenspaß.
Heiligabend im Zuber:
Unsere Hütte 10 und noch eine Mitreisende haben zusammen geschmissen und sich den Zuber anheizen lassen. Das Spektakel startet bereits morgens, in dem der Ofen mit Holz befeuert wird, der das Wasser im Zuber erhitzt. Nach dem Abendessen, das an diesem Abend besonders viele Gänge mit schwedischen Weihnachtsspezialitäten beinhaltete, war dann alles startklar für uns. Kerzen und Fackeln rund um das Holzbecken. Ab durch den Schnee und rein ins warme Becken. Ein kühles Bier dabei und einfach nur Spaß haben und genießen.
Die Huskyschlittentour:
Mein Geschenk zu Weihnachten
Wir fahren in das Dorf Drevdagen an einem zugefrorenen See gelegen. Der Weg dahin ist schon wieder ein Erlebnis, denn die Landschaft fasziniert uns alle. Der Bus, mit Spikes bereift, rauscht durch die Märchenlandschaft.
Nach einer guten Stunde kommen wir auf der Huskyfarm an. In dem typisch dunkelrot gestrichenem Holzhaus werden wir herzlich empfangen von den seit über 35 Jahren hier lebenden Schweizern. Im Haus werden wir dann ausgestattet mit Overalls, dicken Fausthandschuhen und Boots, Mützen, Schneebrillen und wir sehen alle aus wie Michelinmännchen/-frauchen und haben viel Spaß.
Dann geht’s raus zu den Hunden und sie sind alle so schön und unterschiedlich. Wir erfahren alles über die verschiedenen Rassen und dann werden die Schlitten vorbereitet. Die Hunde drehen regelrecht durch. Jeder will vor den Schlitten gespannt werden.
Wir sind 5 Schlitten und nach dem Einspannen der Hunde ist dieser noch mit einem Karabiner befestigt, damit sie nicht gleich losrennen. Man spürt wie aufgeregt die Tiere sind und auch in mir steigt der Adrenalin-Spiegel. Ich bin sehr aufgeregt.
Die Gruppe, die zwei Tage vor uns die Tour gemacht habt, hat erzählt, dass einige gleich in der ersten Kurve vom Schlitten geflogen sind. Vor mir die Frau, die mit ihrem Schlitten die Gruppe „anführt“. Ab geht’s. Irgendjemand fragt mich noch, ob ich alles verstanden habe und ich bereit bin. Bevor ich ja sage, wird der Karabiner geöffnet.
Meine 5 Huskys jagen los, ab in die Linkskurve und dann auf den zugefrorenen See. Nach dem äußerst schnellen Start haben die Hunde genauso schnell ihre Betriebstemperatur erreicht und es geht weniger hektisch weiter. Unglaublich wie die Tieren rennen und rennen und rennen, immer dem Schlitten hinterher. Ich höre nur das Hecheln der Hunde hinter mir und den Schlitten, der durch eine traumhafte Landschaft gleitet.
Nachdem die erste Anspannung weg ist und ich den Dreh raus habe, wie ich bremse und die Horde bei einem Halt stoppe mit zusätzlichen Ankern, kann ich die Natur richtig genießen. Die Sonne scheint und wir können das Gebirge auf der norwegischen Seite sehen, den Fulufjäl, den Nipfjället und den Städjan.
Es ist einfach nur wunderschön. Nach ca. 2 Stunden zurück im Camp, sind wir alle voller Begeisterung und mir, wie auch den anderen Teilnehmern standen die Tränen in den Augen und wir hatten ein ganz besonderes Glücksgefühl, überwältigt von der Energie, die von den Hunden ausgeht und der Landschaft.
Die Verpflegung:
Es gab zum Frühstück und auch immer wieder mal zum Abendessen klassische schwedische Spezialitäten. Ich wusste gar nicht, dass es so viele unterschiedliche Brotsorten in Schweden gibt - lecker.
Es wurde auch vegan und vegetarisch gekocht. Mir hat es immer geschmeckt. Zudem war es erlaubt, auch ein Lunchpaket mitzunehmen.
Einige von uns hatten aus Deutschland einen Weinkanister mitgebracht, diesen durften wir auch zum Essen anzapfen. Bier und Wein konnten aber auch zu guten Preisen gekauft werden, da jede Busladung Nachschub zu deutschen Preisen bringt.
Die Abende:
Entweder hat man nach dem Essen noch zusammen gesessen und geschnackt oder gespielt. Nachdem die Schneebar fertig war, haben wir uns dort auf Waffeln und Glühwein getroffen an den letzten beiden Abenden.
Die Unterkunft:
Das Camp mit seinen 10 wie auf einer Perlenschnur aufgezogenen roten Holzhütten, dem Haupthaus mit Nebengebäuden und den Hütten mit Sauna und Ruheraum und Duschen liegt ganz idyllisch an einem zugefrorenen großen See.
Überquert man/frau die Straße, gibt es auf dem See einen Weg bis nach Idre, dort gibt es Supermärkte, einen sehr schönen Souvenirshop, der den Idre-Camp-Bewohnern sogar Rabatt gewährt und ein paar weitere nette Geschäften.
Die einzelnen Hütten sind einfach ausgestattet mit allem, was man braucht. Sie sind ein bisschen zugig, aber eigentlich war ich auch nur zum Duschen und Schlafen im Haus. Jede Hütte hat ihren eigenen Schuppen für die Skier und einen kleinen Trockenraum für die Skikleidung und Skistiefel.
Das Team:
Die Guides, die Köche und Campleitung waren äußerst engagiert und haben alles möglich gemacht, was uns in den Sinn kam. Bei den Wanderungen haben sie mit viel Hintergrundwissen zur Geschichte und Natur in der Region die Wanderungen begleitet. Immer für alle ein offenes Ohr und eine Lösung parat.
Die Reisegruppe:
Wir waren ca. 40 Personen. Alle Altersgruppen waren dabei: Alleinreisende, Paare, Freunde/innen und Familien und alle, mit denen ich gesprochen habe, hatten eine abwechslungsreiche Weihnachtswoche und viel Spaß. Es waren auch einige Wiederholungstäter dabei.
Fazit:
Weihnachten 2019 in Idre – das hat richtig Spaß gemacht und ich habe beschlossen, dieses Land unbedingt im Sommer auch mal zu besuchen. Was für eine Landschaft und wie wird alles aussehen, wenn die Seen wieder aufgetaut sind. Vielleicht mache ich die Seekajaktour durch Värmland im Juli mal.
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