Yoga & Wandern - unvergessliche Zeit in Marokko
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Am 11.11.23 durfte ich den Schreibtisch gegen meine Wanderschuhe und eine Yogamatte tauschen und die neue Yoga- & Wanderreise im Hohen Atlas in Marokko begleiten. Nach einem düsteren und kalt-nassen Herbst in Münster habe ich mich sehr auf die warmen Temperaturen in Marokko gefreut.

Dies ist meine dritte Reise nach Marokko, doch so weit und tief bin ich bislang noch nicht in den Hohen Altas vorgedrungen und freue mich riesig auf die Ruhe in den Bergen in der neuen AdaZen Ecolodge.

Anreise wie geplant

Die Anreise ab Düsseldorf mit der Eurowings läuft wie geplant. Von anderen Wander- & Trekkingreisen habe ich gelernt die Essentials (wie z.B. die Wanderschuhe) auf dem Flug am Körper zu tragen…man weiß ja nie, ob das Gepäck verloren geht. Den Hinflug trete ich also in kompletter Wanderausrüstung an.

Bei Ankunft in Marrakech erwarten mich wieder die üblichen Anreiseformalitäten; in einer großen Ankunftshalle bilden sich lange Schlangen vor den Schaltern der Zollbeamten. Die Kontrolle des Reisepasses bei Einreise ist obligatorisch, genauso wie die Abfrage der (ersten) gebuchten Unterkunft und die Flugnummer bei Anreise.

Nachdem ich mir den Stempel in meinem Reisepass abgeholt habe, sammle ich mein Gepäck ein und tausche schnell noch 100 € an einer der Wechselstuben in marokkanische Dirham und gehe durch die Ankunftshalle zum Hauptausgang. Dort draußen warten viele Reiseleiter und Taxifahrer mit Schildern auf die Ankunft Ihrer Gäste.

Auf zum Starthotel

Sofort erkenne ich unserer Reiseleiter Abdulah mit einem blauen „Frosch Sportreisen“ Schild. Als uns einige Minuten ein weiterer Teilnehmer für den Transfer erreicht, erwartet uns eine herbe Enttäuschung – das Gepäck des Teilnehmers ist leider nicht angekommen.

Abdulah arrangiert für mich einen Einzeltransfer nach Marrakech zum Starthotel Les Trois Palmiers in der Neustadt (ca. 25 Min.), während er dem anderen Teilnehmer am Flughafen hilft, eine entsprechende Verlustanzeige aufzugeben.

Während einige TeilnehmerInnen schon früh in Marrakech angekommen sind und so Zeit hatten, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, erreiche ich das Stadthotel erst gegen 20 Uhr am Abend. Müde und hungrig, aber auch glücklich über die Ankunft setzte ich mich in kurzer Hose und T-Shirt bei 23° auf die Restaurantterrasse des Hotels und bestelle mir noch eine Kleinigkeit zu essen.

Der Teilnehmer, dessen Gepäck leider nicht angekommen ist, und sein Zimmergenosse gesellen sich zu mir – wir freuen uns alle aufs Bett und die Fahrt am kommenden Morgen in den Hohen Atlas. Gleich bei Ankunft hat uns Abdulah über die Frühstückzeiten und die Abfahrtszeit am nächsten Tag informiert.

Gut gelaunte Gruppe

Am Frühstückbuffet treffen wir dann die übrigen TeilnehmerInnen, setzen uns zusammen an einen Tisch und lernen uns kennen. Die Gruppe ist gut gelaunt und alle freuen sich auf die Reisewoche. Um 8 Uhr startet unsere Fahrt im Kleinbus, und wie beim Flughafentransfer am Vortag staunen alle über das quirlige Marrakech und den scheinbar wilden und unkoordinierten Straßenverkehr.

Wir erfahren, dass in der Neustadt kaum Schäden durch das kürzliche Erbeben zu finden sind. Die Altstadt mit den historischen Gebäuden und auch die alte Stadtmauer haben deutlich mehr unter dem Beben gelitten und tatsächlich sehen wir auch einige Risse in der Stadtmauer, an denen bereits gearbeitet und restauriert wird.

Wir fahren einige Minuten, bestaunen das bunte Treiben und sammeln unterwegs noch unsere Yogalehrerin Firdaws ein.

Auf dem Weg zum Atlas

Auf der langen Fahrt in Richtung des Hohen Atlas besuchen wir nach ca. zwei Drittel der Strecke die bekannten und schönen Ouzoud-Wasserfälle. Auch wenn die Fahrt im klimatisierten Kleinbus komfortabel ist, so kommt diese Pause zum Vertreten der Beine sehr gelegen.

Auf einem ca. 45 Minuten langen Spaziergang umwandern wir die Wasserfälle. Auf diversen Aussichtsplattformen können wir den Wasserfall aus vielen Perspektiven beobachten – es ist wirklich ein wunderschönes Naturschauspiel.

Meine persönliche Begeisterung hält sich jedoch aufgrund des Besucheransturms und einem touristischen Überangebot in Grenzen. Kleine Ausflugsboote schippern minütlich zum Wasserfall, ein Souvenirladen reiht sich an den nächsten und einige Einheimische halten vermeidliche freibleibende Berberaffen am Wegesrand.

Gegen ein paar Dirham können Touristen Erdnüsse kaufen, die Affen füttern und Fotos machen. Für mich persönlich ein groteskes Schauspiel.

Traumhafte Ausblicke

Nach einigen weiteren Fahrminuten erreichen wir den Fuß des Hohen Atlas und einen kleinen Ort, wo wir ein leckeres Mittagessen serviert bekommen. Hier steigt auch unsere Koch Mohamed mit in den Bus, der ebenso mit zu AdaZen Ecolodge fährt.

Wir fahren bis tief in den Hohen Altas und haben dabei bereits traumhafte Ausblicke über die nahezu menschenleere Gegend. Plötzlich geht es wieder spürbar bergab und wir erreichen das grüne Bouguemez-Tal, welches sich von der türkisfarbenen Berglandschaft deutlich abhebt.

Wir durchqueren einige kleine Ort und folgen der einzigen Straße immer weiter in den Talschluss, wo uns schlussendlich das kleine Bergdorf „Douar R'bat“ erwartet. Die AdaZen Ecolodge thront als höchstes Gebäude des Ortes auf einem kleinen Hügel.

Wir werden mit Tee und lokalem Gebäck auf der Terrasse der Ecolodge herzlich in Empfang genommen. Alle sind begeistert von der Gastfreundschaft, dem spektakulären Rundumblick und der beruhigenden Atmosphäre in den Bergen auf knapp 2.000 Metern.

Yoga in der Ecolodge

Wir erreichen um ca. 16 Uhr die Ecolodge und unsere Yogalehrerin Firdaws hat eine zusätzliche Yogaeinheit nach der Ankunft angeboten. Wir sind begeistert und verabreden uns um 17 Uhr zum Yoga auf der Terrasse.

In der Zwischenzeit beziehen alle ihre Zimmer und fühlen sich in der modern ausgestatteten und komfortablen Unterkunft sichtbar wohl. Erst 2017 wurde die Ecolodge komplett renoviert. Da seitdem kaum Besucher vor Ort waren, wirkt die Ecolodge wie neu.

Firdaws hat bereits die Yogamatten auf der Terrasse ausgebreitet und empfängt uns liebevoll zur ersten Session. Sie erkundigt sich nach evtl. Vorerkrankungen, sowie den Erwartungen der TeilnehmerInnen und nach einer kurzen Vorstellungsrunde starten wir eine erste Yogaeinheit.

Ich habe u.a. Knieprobleme und freue mich sehr über den komfortablen Untergrund der Terrasse, denn dort sind unter den Yogamatten orientalische Teppiche ausgelegt.

Lokale Gerichte & marokkanischer Tee

Zum Ende der Yogastunde geht um 18 Uhr bereits langsam die Sonne über den Bergen unter und wir treffen uns um 19 Uhr zum Abendessen. Mohamed und sein kleines Küchenteam verzaubern uns ab dem ersten Tag mit köstlichen und lokalen Gerichten, auch vegetarische und vegane Alternativen stehen reichlich zur Verfügung.

Die Ecolodge stellt zu jeder Zeit ausreichend stilles Trinkwasser und marokkanischen Tee kostenlos zur Verfügung. Nach dem Abendessen versacken einige TeilnehmerInnen im Gemeinschaftsraum. Andere bestaunen draußen auf den Terrassen den Sternenhimmel und manche spielen noch mit Abdulah marokkanische Kartenspiele.

Es gibt zwar Wifi in der Ecolodge, es ist aber eher schwach und mit zehn Personen im Haus schnell überlastet. Die meisten gehen dann glücklich und müde recht früh ins Bett, denn am nächsten Morgen ist auch um 8 Uhr das Morgenyoga angekündigt.

In den folgenden Tagen stellt sich folgende Routine ein – 8 Uhr Yoga, 9 Uhr Frühstück mit den ersten Sonnenstrahlen auf der Terrasse, 10 Uhr Start der Wanderungen, 14 Uhr Mittagessen in den Ecolodge, 17:30 Uhr Abendyoga, 19 Uhr Abendessen.

Großartiges Programm

Das Yogaprogramm war großartig, die englischsprachige Lehrerin Firdaws geht auf alle Könnensstufen gekonnt ein, und so habe ich persönlich im Laufe der Tage auch wirklich Fortschritte erzielt. Die Intensität war super auf die Umstände abgestimmt – so erwarteten uns morgens in der Frische eher dynamische Übungen um warm zu bleiben.

Warme Yogakleidung, Thermosocken und mein Halstuch waren beim Morgenyoga wirklich wichtig, denn nachts fallen die Temperaturen deutlich, morgens ist es daher noch sehr frisch. Am ersten Tag haben wir daher das Yoga in einen kleinen Raum in der Ecolodge verlegt, was aber etwas beengt war.

Alle TeilnehmerInnen waren anschließend damit einverstanden, das Morgenyoga nach draußen zu verlegen und der Kälte zu trotzen. Laut der Ecolodge ist unter der Frühstücksterrasse bereits ein neuer Yogaraum geplant, der ausreichend Platz für Yogagruppen bietet, rundum verglast und beheizt wird, damit darin auch bei kälteren Temperaturen noch Yoga entspannt ausgeübt werden kann.

Meditative Elemente integriert

Am Abend waren wir dann meist vom Wanderprogramm etwas erschöpfter, die Yogaübungen waren wiederum darauf abgestimmt und etwas entspannter, bzw. auf mehr Dehnroutinen der beanspruchen Muskulatur abgestimmt.

Hier waren die Temperaturen sehr angenehm, kurze Hose und T-Shirt waren also kein Problem. Firdaws hat uns täglich auf unseren Ausflügen und Wanderungen begleitet und konnte so besonders gut unsere täglichen Bedürfnisse nachempfinden. 

Die meditativen und entspannten Elemente während der Yogaeinheiten (wie z.B. das gesungene Shanti) hat Firdaws sehr schön intrigiert und auf die lokale Besonderheit angepasst. In der faszinierenden Umgebung inmitten der Berge und ohne störende Umgebungsgeräusche haben mir diese ruhigen Momente sehr gut gefallen.

Wanderungen durchs Bougemez-Tal

Die drei Wanderungen wurden von Abdulah geleitet, der uns auf Deutsch viel über die Natur, die Berberkultur und die Besonderheiten des Bouguemez Tal erzählt hat.

Er hat uns auch zu einem Ausflug begleitet, wo wir eine Kooperative besucht haben und Weberinnen bei Ihrer Arbeit beobachten konnten.

Dabei hat er immer geholfen, uns mit den Einheimischen auszutauschen und gegenseitige Fragen zu beantworten. Die Wanderungen waren täglich ca. 10 km lang mit 250-450 Höhenmetern, also mittelschwere Touren für meine Empfindungen. 

Die erste Tour führte uns hinter der Ecolodge auf einen Bergkamm, den wir in Richtung des Tals bis Tabant gefolgt sind. Dort haben wir die bekannten Dinosaurierspuren besucht und sind durch das grüne Tal und die Apfelplantagen zurück zur Ecolodge gelaufen, wo uns das Mittagessen erwartete.

Durch den Talschluss in die Schlucht

Die zwei Tour führe uns in den wunderschönen Talschluss, wo die Schlucht immer enger, wilder und verlassender wurde. Um das Mittagessen in der Ecolodge rechtzeitig zu erreichen, sind wir hier den gleichen Weg zurückgelaufen.

Alternativ kann diese Wanderung auch über einen der Berghänge fortgesetzt werden, um zurück zur Ecolodge zu gelangen. Zukünftig wird das Mittagessen auf diesen zwei Touren als Picknick unterwegs organisiert.

So entsteht kein Zeitdruck, um zum Mittagessen in die Lodge zurückzukehren, und die Gruppe kann die Wanderung noch weiter ausdehnen.

Aufstieg zum Gipfel

Die letzte Wanderung führte entlang des Tals und durch die bewirtschafteten Gärten zum Marabout von Sidi Moussa. Wie von Menschenhand erschaffen, erheben sich pyramidenartige Hügel im Tal, einer davon lautet Sidi Moussa.

Der Aufstieg zum Gipfel ist kurz und steil. Die Bauarbeiten von steinerden Treppenstufen sind bereits im Gange, um den Aufstieg zu erleichtern. Oben angekommen erwartet uns eine 360° Rundumblick, einfach atemberaubend.

Auf der Spitze steht ein alters Lehmgebäude, welches u.a. als Kornspeicher genutzt wurde und heute Besuchern als Museum dient. Der Eintritt ist optional, kostet 10 Dirham (ca. 1 €) und ist absolut empfehlenswert. Allein schon wegen des Ausblicks von der Dachterrasse des Gebäudes.

Nacht unter freiem Himmel

Die letzte Nacht in der AdaZen Ecolodge verbringt ein Teilnehmer auf der Dachterrasse unter freiem Himmel. Auf der oberen Terrasse steht eine große Couch und warme Decken stehen auch ausreichend zur Verfügung. Er weiht uns erst am nächsten Morgen über seinen besonderen Schlafplatz ein, und wir staunen nicht schlecht.

Ich glaube ihm gerne, dass dies eine ganz besondere Erfahrung war. Auch wenn die Nächte sehr kühl werden, einen so klaren Sternenhimmel sieht man nur ganz selten.

Am Donnerstagmorgen verabschieden wir uns leider schon wieder von der Ecolodge und dem Team, welches viele von uns bereits ins Herz geschlossen haben. Die Rückfahrt erfolgt entlang einer anderen Route in Richtung Südwesten, wo sich das Tal immer weiter öffnet.

Von Imi n'lfri nach Marrakech

Im Dorf Imi n'Ifri besuchen wir eine Tropfsteinhöhle und machen eine kurze Rast, bevor wir nach Marrakech weiterreisen. In Marrakech verabschieden wir uns schweren Herzens, aber auch sehr dankbar von unserer Yogalehrerin Firdaws und kehren in unser Hotel zurück.

Leider kann erst hier der Gast, dessen Gepäck bei der Anreise nicht angekommen ist, zusammen mit dem Reiseleiter zum Flughafen fahren und sein Gepäck abholen.

Für mich ist der Zeitpunkt gekommen, um Abschied zu nehmen, denn ich reise einen Tag früher zurück nach Deutschland, um noch rechtzeitig zur Frosch Saisonabschluss Party nach Münster zu kommen und kann die Gruppe leider am nächsten Tag nicht zur Stadtführung in Marrakech begleitet.

Fazit

Die AdaZen Ecolodge ist ein Juwel inmitten des Hohen Atlas und bildet zusammen mit dem herzlichen und engagierten Team die perfekte Basis für eine Yoga- und Wanderreise.

Auch mit wenig Yogaerfahrung konnte ich dem Programm viel abgewinnen, denn der Mix aus Yoga, den Wanderungen, der komfortablen Ecolodge, der sehr guten Verpflegung und der friedlichen Ruhe in den Bergen war für mich wirklich rundum perfekt.

Ich konnte mich in der Woche sehr gut vom Alltagsstress erholen, einfach mal abschalten, mich in einer sehr sympathischen Reisegruppe treiben lassen und viele neue Eindrücke von diesem traumhaften Land gewinnen.

Vielen Dank an das Team vor Ort und alle Mitreisenden für diese unvergessliche Zeit!

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