Reisebericht: Sportclub Hohenfels


Arosa Dezember 2021: Mit dem „Polarexpress“ ins Glück
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Am 10.12.2021 war es nach viel zu langer Zeit endlich einmal wieder soweit und es ging in den Skiurlaub! Mein Letzter lag hier nämlich bereits 3 ½ Jahre zurück und die damals extra angeschaffte Skiausrüstung ist viel zu schade zum Verstauben.

Vor den weiteren Ausführungen ist zu noch sagen, dass ich bisher nur in Österreich Skifahren war und dies sehr sporadisch über viele Jahre hinweg. Die Schweiz ist also ein komplett neues Pflaster für mich gewesen. Des Weiteren ist dies meine erste Gruppenreise allgemein und daher auch speziell bei Frosch gewesen.
Kleiner Spoiler vorweg: Im Februar 2023 geht es bald schon auf die zweite Frosch-Reise :-)

Das Thema Corona lasse ich im Weiteren aber bestmöglich außen vor, weil heutzutage ja bereits wieder ganz andere Bedingungen und Lockerungen vorherrschen. Hier gab es selbstredend zahlreiche Erschwerungen, welche der Reise insgesamt aber keinen Abbruch taten.

Anreise mit Hindernissen

Wir hatten uns als Reisegruppe zu zweit aus diversen Gründen (geringere Kosten, weniger Stress, in der Annahme erholsamer) zur Busanreise entschieden und hierzu die Relaxsessel gebucht. Diese Investition war es meiner Meinung nach auch wert. Die Extra-Gebühr zur direkten Sitzplatzreservierung jedoch nicht, weil es genug freie Plätze gab.
Ich selber lebe in Lübeck und meine Begleitung in Hannover, sodass wir uns als gemeinsamen Startpunkt für Münster entscheiden mussten. Ein paar Tage vor der finalen Buchung wurde nämlich die Strecke über Hamburg und Hannover aufgrund mangelnder Teilnehmer komplett gestrichen…

So ging es für mich also am Freitag zuerst nach Hannover und dann gemeinsam weiter nach Münster. Dort war vor der Busabreise sogar noch Zeit für ein entspanntes Abendessen.
Nach weiteren Zustiegen bis spät in die Nacht sollten dann endlich Meter gemacht werden und ich versuchte etwas Schlaf zu finden. Der hart erkämpfte Schlaf (es ist halt nicht das eigene heimische Bett) wurde leider mitten in der Nacht durch Blaulicht und Sirenen unterbrochen. Ein paar hundert Meter vor uns hat sich ein Unfall zugetragen und wir saßen nun für mehrere Stunden fest…

Als die Unfallstelle endlich geräumt war, ging es aber ohne weitere Umschweife nach Chur, wo uns unsere freundliche Reiseleitung mit Schokolade und Keksen zur Kräftigung am Bahnhof empfing.
Hier erwartete uns sogleich das erste Urlaubshighlight: Die Fahrt mit der legendären Arosabahn durch verschneite Berg- und Tallandschaften! Endlich angekommen in Arosa wurden wir per Bus-Shuttle zum Sportclub gebracht, wo die vorherigen Gäste aufgrund unserer Verspätung ebenfalls noch etwas länger warten mussten.

Die Rücktour hingegen lief dann insgesamt deutlich reibungsloser und entspannter ab. Man hatte ja auch schließlich eine Woche „Extremsport“ in den Knochen und hier kamen einem die Relaxsessel dann schon sehr gelegen.

Unterkunft & Schneelage

Der Sportclub Hohenfels ist eine tolle Unterkunft und auch das gesamte Team vor Ort war freundlich und hilfsbereit. Vereinzelt wirkte die gute Routine der Destinationsleitung aber auch etwas „Schroff“ oder kurz angebunden. Das Zimmer der Kategorie B mit Panorama Blick war bereits ganz nett. Um diese Aussicht aber noch zu toppen, gab es im Speisesaal viele Plätze am Fenster mit Blick auf Arosa sowie das absolute Highlight – die kleine aber feine Saunalandschaft auf dem Dach!

Besonderes Glück hatten wir für unsere gesamte Skiwoche mit einer Menge Neuschnee zum Ankunftstag, welcher dann allerdings nach und nach verschwand. Konnte man am ersten Tag quasi noch auf den Straßen wortwörtlich bis vor unsere Haustür rodeln und auch auf den Straßen bereits die Ski anschnallen und bis zur nahegelegenen Liftstation gleiten, so nahm dieser Bonus stetig von Tag zu Tag ab. 

Ein weiteres Mal hat es dann leider nicht geschneit. Dies war aber auch nur im Ort selbst spürbar, denn die Pisten waren die volle Woche über gut befahrbar und präpariert. Der ausgebliebene weitere Schneefall hatte auch sein positives. So hatten wir die Woche über nahezu jeden Tag bestes Kaiserwetter und gute Sicht.

Skigebiet & Skiguiding

Allgemeine Infos zum Skigebiet werde ich hier mal außen vorlassen. Die kann oder hat sicherlich jeder bereits im Vorwege bei der Wahl dieser Reise gesichtet ;-)
Wir waren jedoch kurz vor Beginn der Hauptsaison hier, sodass noch nicht alle Pisten und Liftanlagen geöffnet waren. Vereinzelt sorgte dies für Abstriche, weil hier und da mal eine wichtige Ziehstrecke fehlte oder nur ein kleiner Schlepper fuhr. Diese Stellen im Skigebiet hat man dann nach Möglichkeit auch nur ein einziges Mal besucht.

Die befahrbaren Pisten im Skigebiet von Arosa selbst waren soweit in Ordnung, aber hätten uns eine Woche lang beim Faktor Abwechslung definitiv nicht zufriedengestellt.
Glücklicherweise war ein Wechsel des Skigebiets von Arosa über die wohl neue Urden-Gondel in die Lenzerheide möglich! Dies stellte für uns einen enormen Hinzugewinn noch schönerer und abwechslungsreicherer Pisten dar. Einziges Manko war hier der tägliche Wechsel der Skigebiete mit etwas Vorausplanung der Hin- und Rückreisezeiten.

Besonders schön waren die Ausblicke und Pausen auf dem Hörnli, dem Weisshorn und dem Stätzerhorn. Ebenfalls gemütlich machen konnte man es sich in der Lenzerheide gut im Freiareal vom Bergrestaurant Alp Stätz. Geschlossen waren für uns leider noch das Rothorn sowie Piz Scalottas und Piz Danis in der Lenzerheide.

Zum Skiguiding kann ich insgesamt nicht so viel sagen. Den ersten Tag haben wir noch daran teilgenommen, um zum einen erstmal wieder sattelfest zu werden und zum anderen das Skigebiet etwas kennenzulernen. Ab dem zweiten oder dritten Ski-Tag sind wir dann aber auf eigene Faust gestartet und haben uns mit einer anderen Gruppe von Jung-Fröschen zusammengefunden. Mit "jung" meine ich hier die eher wenigen Frösche in unserem Alter Anfang/Mitte 30. Der Großteil an Gästen war noch ein wenig älter.

Das Skigebiet ist meiner Einschätzung nach insgesamt sehr gradlinig und man konnte sich nicht allzu großartig verfahren. Nur in der Lenzerheide ist etwas Vorsicht geboten, damit man hier nicht versehentlich die falsche Abzweigung nimmt.

Verpflegung vor Ort & Preisstruktur

Die Verpflegung im Sportclub im Sinne einer Halbpension mit gutem Frühstück, Pistenbroten und einem 4-Gang-Abendessen war grundsolide. Abends gab es jeden Tag Abwechslung und besonders hervorzuheben ist der Schweizer Abend mit Raclette in seiner Ur-Form. Bei uns im hohen Norden kennt man das Raclette - typisch zu Silvester mit „Pfännchengrill“ - ja ein wenig anders. 

Beim Essen in der Unterkunft gab es für uns absolut nichts zu meckern. Ich gehe grundsätzlich gerne in jedem Urlaub mindestens einen Abend in ein heimisches Restaurant zum Essen. Dies ist hier ausgeblieben und war in dem Sinne auch nicht nötig. Vielmehr haben wir uns diesbezüglich an zwei Tagen auf den Berghütten „vertröstet“. Diese Schmankerl waren durch die Grundversorgung mit Pistenbroten nicht nötig aber durchaus vergönnt gewesen.

Nun aber zu einer für mich offensichtlichen, aber dennoch negativen Seite bei Skiurlauben im Allgemeinen: Und das sind für mich als Pfennigfuchser die knackigen Preise, welche hier in der Schweiz sogar noch ein paar Euro höher ausfielen als vergleichsweise in Österreich. Natürlich muss auch die generell erschwerte Logistik berücksichtigt werden, aber 8 € für einen normalen Döner im Ort noch vor den ganzen kriegsbedingten Preiserhöhungen in 2022 fand ich schon ziemlich happig. 

Das generelle Preisniveau in der Schweiz und im speziellen in solchen Urlaubsorten ist halt etwas höher und dem sollte man sich einfach bewusst sein. Ein wenig „enttäuscht“ war ich dann aber über die für meinen Geschmack zu hohen Getränkepreise im Sportclub selbst. Nach dem ersten Abend wurde vermehrt eine Apfelschorle (0,5 l für 3,50 € ) dem Fassbier ( 0,5 l für 5,90 € ) vorgezogen und somit endeten die meisten Abende für uns auch eher schon früher auf den Zimmern als noch länger bei gemeinsamen Getränken zu verweilen. 

Der Tagescocktail für 5,50 € ist bei passendem Geschmack hingegen ein gutes Angebot! Warum bewegt man sich dann aber nicht einfach generell auf diesem Preisniveau? Ich persönlich trinke jedenfalls durchaus mehr Getränke zu für mich passenderen Preisen unter der Berücksichtigung, dass man quasi als Frosch ein Exklusiv-Gast in der Unterkunft ist. Meiner Meinung nach kommt dann für die Betreiber am Ende ein ähnlicher, wenn nicht sogar besserer Umsatz dabei herum als auf diesem Wege.

Rahmenprogramm & Besonderheiten

Auch hier sei eingangs wieder erwähnt, dass es in einer Corona-Hochsaison selbstverständlich zu einzelnen Einschränkungen kommen musste. So hat unter anderem leider die Fackelwanderung nicht stattgefunden, wodurch ein möglicherweise spannendes Abendevent wegfiel.

Aber auch dies tat der sonst guten Stimmung und Action vor Ort keinen Abbruch. Das Frosch-Team war jeden Abend mit unterschiedlichem Programm zur Stelle und bespaßte und versorgte uns Gäste. Von den wohl üblichen Frosch-Aktivitäten wie Kickerturnier, Glühweinabend, Veggie-Day bis hin zu allabendlichen Bar-Partys war alles Weitere mit dabei.

Als Besonderheiten für das Abendprogramm in Arosa selbst ist folgendes hervorzuheben:
Zu unserer Urlaubszeit fand das alljährliche Arosa Humorfestival statt. Hierzu konnte man Tickets für verschiedene Bühnenshows erwerben, welche sich über zahlreiche Spots in Arosa verteilten (u.a. ein großes Festzelt im Skigebiet selbst oder aber in umliegenden Hotels). Ob sich ein Besuch lohnt, kann ich allerdings nicht sagen, da wir uns dafür keine Zeit eingeräumt haben.

Ein weiteres Highlight fand am 14.12. statt. An diesem Abend war der FIS Ski Cross Worldcup zu Gast in Arosa und man konnte die Sportler ab nachmittags bis hin zu den Finals bei nächtlichem Flutlicht bestaunen. Hierzu haben wir uns mit einigen anderen Fröschen nach dem Abendessen zusammengefunden und einen kleinen Spaziergang dorthin unternommen. Vor Ort gab es dann bei Bedarf noch Glühwein und Bratwurst zu kaufen. Bei den Preisen für eine Bratwurst konnte man allerdings froh sein dort bereits satt gewesen zu sein.

Fazit

Alles in allem war es wirklich ein toller Skiurlaub; nicht zuletzt, weil wir auch viel Glück mit dem Wetter hatten. Das Ganze drumherum war ebenfalls sowohl stimmig als auch passend und hat unsere Reise sehr gut abgerundet. Hierbei meine ich besonders den Aspekt der komplett organisierten Gruppenreise, welcher für mich ja eine komplett neue Erfahrung war. 

An- und Abreise sind für einen (bei Bedarf) organisiert und liefen bis auf den unvorhersehbaren Stau gut ab. Auch die Organisation vor Ort mit Ski- und Skipassservice, Verpflegung & weiterer Versorgung, Unterhaltung und Skiguiding war prima. Die Beteiligung an den dargebotenen Aktivitäten war stets freiwillig und nicht zu aufdringlich. Wer sich also in seinem Urlaub einfach mal nur zurücklehnen und organisatorisch um nichts weiter kümmern möchte, ist hier bei einem guten Preis-Leistungsverhältnis an der richtigen Adresse.

Günstiger kommt man wirklich nur weg, wenn man sich mit einer eigenen kleinen Gruppe selbst um alles kümmert (Anreise, Unterkunft, Verpflegung usw.). Das ist dann aber auch mit viel höherem Eigenaufwand verbunden.

Für mich liegt bei einem Skiurlaub der Fokus immer auf dem Skifahren selbst und dies kam hier definitiv nicht zu kurz. Auch wenn noch ein wenig mehr Abwechslung durch weitere Pisten wünschenswert gewesen wäre.
Wem es schon aufgefallen ist: das Thema Aprés-Ski habe ich hier gar nicht weiter beleuchtet. Zum einen war Corona noch sehr präsent und zum anderen stört das meinen persönlichen Fokus aufs Skifahren. Dafür ist die Anreise doch zu lang, als dass ich auf das Skifahren zugunsten einer Katergefahr verzichten würde. :-)

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