Reisebericht: Sportclub Thuiner


Skifahrt Saalbach-Hinterglemm Dezember 2018
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Wir haben die zweite Dezemberwoche, Freitagabend, der Bus nimmt uns schnell und unkompliziert am Flughafen Köln-Bonn auf. Müde und abgeschlafft von der Arbeit wie den beginnenden Weihnachtswochen lass ich mich in die Horizontale des Relax-Sessels fallen und gleite - hoffentlich - aus dem Grau in Grau dieser Wochen raus. Gott sei Dank!

Die Anfahrt

Die Kölner bilden wie immer eine der wankenden Hauptstützen solcher Reisen – als Kölner bleibt einem gar nichts anderes übrig, als sowas zu sagen. Eine trink-und feierfreudige Gemengelage ist aber jetzt schon aus dem hinteren Bereich des Busses zu vernehmen. Und ehrlich gesagt, die Norddeutschen und der Ruhrpott stehen uns da in Nichts nach. Das passt. Alles deutet auf ein vitales, chaotisches Gruppen-Dasein hin. Auf jeden Fall ist es „Hinten“(wo sonst?) schon mal zu akustisch vernehmbaren „Synergie-Effekten“ gekommen.

Ich begrüße einige andere Teilnehmer, die ich von anderen Skifahrten kenne und von denen ich über eine damals eingerichtete Whats-App-Ski-Gruppe weiß, dass sie mit von der Partie sein würden und bin sehr erfreut, dass das nach mehreren Jahren wirklich geklappt hat!

Allmählich reißt ein Hoffnungsstreifen auf und man kommt in einen anderen Modus.

Ich habe mich in den vorderen Bereich des Busses begeben, um abzuspannen und mich für die anstehenden Tage zu sammeln. Mein Augenmerk liegt auf Skifahren, Hochgebirgsluft, Entspannen, Bergerlebnis und Party – ungefähr in dieser Reihenfolge, es kann sich aber auch alles vollkommen anders entwickeln, je nach Befinden.
Die Arbeit und der Stress, zumindest der alltägliche, bleiben mit jedem Kilometer weiter zurück. Man gleitet unangestrengt und ab Mitternacht auch recht leise dem Ziel entgegen.
Morgens, es dämmert schon, sieht man die aufragende Bergkette der Alpen. Meine Lebensgeister beginnen sich zurückzumelden und eine gewisse Grundnervosität macht sich bemerkbar.

Und tatsächlich, wie man es ein halbes Dutzend Mal auf der Bergfex-Seite im Internet nachgelesen hat: es klart auf und allmählich kommt die Sonne durch.

Der Sportclub Thuiner

Unser Hotel, der Thuiner Hof, ist ein gut ausgestatteter gemütlicher Rustikal-Kasten mit ausreichend Platz und allen Annehmlichkeiten, die wir für unsere Komfortzone brauchen.
Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und der starke Kaffee bringt einen zurück ins Leben. Die Skipässe sind schnell verteilt und Mitfahrgruppen haben sich genauso schnell gebildet.
Etwas ungläubig und mit wackeligen Beinen geht’s dann auf die Piste.

Der erste Tag ist wie immer ein „Kulturschock“: die Bergkulisse, frische Luft und eine Ruhe, die sich auf alles legt, inklusive einem selbst. Yes!
Wir fahren zwar mehr oder weniger im Grünen hier in den Glemmtaler Alpen, die wiederum zum östlichen Ausläufer der Kitzbüheler Alpen gehören, aber der schmale Kunstschnee-Streifen ist erstaunlich gut präpariert und gut befahrbar - und noch wichtiger: in den nächsten Tagen soll es kräftig schneien, was es dann auch tut.

Abends, nachdem man sein Pflichtprogramm mit Auspacken und Ordnen im Zimmer wie im Hotel allmählich hinzubekommen versucht, gibt es wie immer am Anreisetag Spaghetti in drei Variationen. Eine gewisse Freude und Feierlichkeit ob all der Dinge, wo man doch gestern noch im Grau-Grau der rheinischen Vorweihnachtszeit gewesen war, macht sich breit. Unglaublich, und doch wahr!

Die Teamer stellen sich vor und man wundert sich über deren Anzahl und Jugend, die – das muss man sagen – peppt und an der sich ältere Herrschaften, so wie ich es bin, fast schon ihren Akku aufladen können. Fast fühle ich mich ein Jahrzehnt jünger – oder zwei?

Am Abend findet ein Kennenlernen statt und das, was sich im Bus schon angekündigt hat, sinnfreie „Synergie-Effekte“, geht weiter und wird sich eigentlich die ganze Woche so fortsetzen, falls man das wünscht.
Auch mein Zimmernachbar, „Snowboard-Dennis-ohne-Angst“, zwei Jahrzehnte jünger als ich, ist auf der Piste wie im Partyraum gleichermaßen „unstoppable“, nimmt aber auf mich und mein größeres Schlaf-und Ruhebedürfnis mit seiner Handy-Taschenlampe spät abends (oder frühmorgens?) Rücksicht.

Die nächsten drei Tage ist das Wetter ziemlich durchwachsen. Es schneit, reißt auf und schneit wieder. Die Schneeschicht, die sich allmählich bildet, lässt sich traumhaft befahren. So ist mein bester Skitag derjenige, an dem es am meisten geschneit hat und an dem ich im „fluffigsten“ Schnee einen dieser selten und außergewöhnlichen Tage habe, wo man durch unberührten Schnee zu „schweben“ beginnt. Dies, obwohl drei sonnige Tage mit blauen Himmel folgen sollten. Bei entsprechender Schneelage gibt es hier etliche Möglichkeiten neben der Piste, relativ gefahrlos ins Gelände zu gehen.

Das Team

Eines der erstaunlichsten Dinge hier war das ohne Ausnahme freundliche Personal in den Hütten und an den Liften, die stets ein Lächeln und ein Servus auf den Lippen hatten.

Die Ski-Teamer machen ihren Job ebenfalls ausgezeichnet. Je nach Gruppe geht es von der Panorama-Gruppe über „mittelschnell“ zu „schnell und direkt“ mit Powder-Michel, der nicht nur auf der Piste eine „Rampensau“ ist. Hanna und Leonie geben den ihnen Anvertrauten Sicherheit und Lotsenhilfe, insbesondere in den schneeverwehten Tagen.
Anselm, der Skilehrer, mache seine Sache ebenfalls sehr gut, erfahre ich von anderen, und bedaure nun, dass ich mir nicht ein paar Stunden genommen habe.

Abends beim Vier-Gänge-Menü wird die Gruppe allmählich zur feierlaunigen Made im Speck. Wie soll man hier überhaupt einen gutgefassten Vorsatz welcher Art auch immer beibehalten? - wobei man das bei diesem Essen nicht für eine Minute ernst meinen kann. Mal gibt es einen Weltklasse-Spinat-Pfifferling-Knödel, der mir so unglaublich erscheint, dass ich mir den Himmel mittlerweile nur noch mit Knödel vorstellen mag, dann Rippchen mit Wedges und und und (außerdem kann man fast immer Nachschlag kriegen). Wenn das mit den Froschreisen so weitergeht, könnte es ja bald bei Frosch-Schenkeln enden, was wir wirklich nicht hoffen wollen. Auch muss das hervorragende naturtrübe Zwickelbier, das Bio-Hefe-Weizenbier sowie der gute Veltiner erwähnt werden, ausgeschenkt von Ioannis, dem Theken-Dionysos der merkwürdigen Sprüche („Baby, I Love you“). Und obwohl ich Ioannis seit mehreren Jahren bei Frosch erlebt habe, erscheint es mir immer unwahrscheinlicher ihn auch mal im Schnee anzutreffen, statt „nur“ hinter der Theke (aber irgendwie gehört er da hin).

Mein Fazit

Überhaupt muss man sagen, dass es einer der Reize bei Frosch ist, andere Leute in einem sehr entspannten Rahmen kennenzulernen und seinen Horizont dadurch erweitern zu können. Eine meiner Bekanntschaften, auch schon aus den letzten Jahren, waren die Gebrüder Unsinn - wie ich sie genannt habe -, die dafür sorgten, dass der Tiefgang für sinnfreie Dialoge nach unten hin offen blieb. Die Gebrüder konnten ihre Bestmarke des sinnlosen Dialogs aus dem letzten Skiurlaub noch einmal unterlaufen. Danke, auch dafür!

Und Danke auch für die Lieder mit Texten, die sich mir in die Erinnerung eingefressen haben aufgrund ihres Erkenntniswertes, wie zum Beispiel „tote Enten, die verwesen, sind für den Chinesen....“ (oder so ähnlich) eine Art Vorweihnachtsunsinn oder Karneval, von dem ich gar nicht wusste, das es ihn gibt.
Kurz, es gab genug an Blödelei, Völlerei, Horizont-Erweiterung und Pisten-Verausgabung. Quasi Karneval plus Piste.

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