Reisebericht: Sportclub Wilder Kaiser


Westendorf – Attraktiv für aktive Frösche und Klettersteige mit Suchtpotential
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Meine Entscheidung für Westendorf als Urlaubsziel lag vor allem daran, dass ich unbedingt Klettersteigtouren machen wollte. Der Ort selbst sagte mir erst mal gar nichts. Doch wenn es zum „Frosch-Standardprogramm“ auch noch diverse Spezialwochen gab und zudem Kitzbühel gleich nebenan lag, konnte die Wahl ja nicht die schlechteste sein. (29.09. - 06.10.2018)

Willkommen in Westendorf!

Bei meiner Ankunft herrschte strahlender Sonnenschein, auch wenn der Herbst langsam spürbar wurde. Haus und Zimmer vermittelten einen netten Eindruck mit Wohlfühlcharakter.

Beim Abendessen folgte die obligatorische Vorstellung des Frosch Teams und aller Touren für den nächsten Tag (Sonntag). So ein volles Durchstarten hatte ich seltenst erlebt! Der Hauptgrund war weniger erfreulich: Montag sollte nix mehr sein mit Sonnenschein - das gute Wetter musste in jedem Fall für alle Aktivitäten genutzt werden!

Den Bergführer (Guide) für die Klettersteigtouren vom externen Veranstalter Outdoor XDream konnten wir auch schon kennenlernen. Er gab uns die ersten wichtigsten Infos bzgl. Ausrüstung, Touren und Ablauf. Allzu viel hat er jedoch nicht verraten und dementsprechend gespannt waren wir auf den nächsten Tag.

Sonntag

Am Sonntag nach dem Frühstück gab es die routinemäßige, diesmal super kurze Bike-Einweisung. Danach fuhren wir mit Christian, unserem Guide nach St. Johann, von dort mit der Gondel bis zur Bergstation vom Kitzbüheler Horn und schon ging es los mit der ersten Klettersteigtour. Wir waren eine muntere Truppe von vier Leuten und alle äußerst gespannt, was auf uns zukam...

Wie war das in der Reisebeschreibung deklariert? Einsteigertouren?! Ich glaube wir waren alle ziemlich überrascht wie Christian uns ins kalte Wasser schmiss bzw. was er uns so alles zutraute.

Die Klettersteige werden grundsätzlich in Kategorien (in dieser Region: A-E) eingeteilt. Da die Routen aber über die Länge der Strecke sehr variieren ist es kaum möglich immer in einem Schwierigkeitsbereich zu bleiben. Nach nur kurzem Zustieg ging es als erstes auf eine „Übungsrunde“, ausgestattet mit (fast) allen Schwierigkeitsstufen! „Learning by Doing“ war angesagt - Christian machte sich sozusagen ein erstes Bild von uns bzw. unseren Fähigkeiten. Zudem erklärte er diverse Techniken, gab Tipps und Tricks wie wir die einzelnen Teilstücke am besten angehen sollten, auf was zu achten ist und als wichtigstes natürlich: die Handhabung der Ausrüstung bzw. des Materials.

Weder ich noch meine drei Mitstreiter waren ja wirklich vertraut mit dem Terrain – und nach der Übungsrunde waren wir erst einmal ganz schön platt - aber vor allem: Unser Ehrgeiz war geweckt!

Wir ließen uns in keinster Weise von irgendeinem Felsen abschrecken und erst recht nicht verloren wir unseren Humor. Wenn es wirklich eng wurde war da ja auch noch unser toller und routinierter Bergführer, der uns stets gut im Auge hatte und mit dem richtigen Tipp - oder noch öfter mit ’nem lustigen Spruch - zur Stelle war.

Also kletterten und kraxelten wir konzentriert und voller Eifer von einem Stahlseil zum nächsten und überwanden Teilstücke, die vorher sicher so manches Mal in der Kategorie: „Das schaff‘ ich nie!“ gelandet wären. Und dann hatten wir es geschafft. Um einige blauen Flecken reicher, aber vor allem glücklich und strahlend standen wir am Gipfel - ein super Gefühl!

Dann kam nur noch der Abstieg (auch nicht ohne...) ehe wir uns zur Belohnung eine Hütteneinkehr gönnten.

Montag

Der Montag war völlig verregnet bzw. auf den Bergen verschneit. Alle Touren fielen im doppelten Sinne ins Wasser. Nach einem gemütlichen Frühstück fuhr ich kurz entschlossen nach Kitzbühel und anschließend weiter nach St. Johann, um mir die Städtchen anzusehen. Einige Gäste waren auch Richtung Wörgl zu einem Relaxed-Tag in der Therme unterwegs. Aber auch die hauseigene Sauna wurde schon früh am Nachmittag aufgeheizt, so dass dort ebenfalls ganz gut ausspannen möglich war.

Dienstag

Dienstag und Mittwoch waren wettertechnisch noch etwas durchwachsen, sodass die Klettersteigtouren auf Ende der Woche verschoben wurden. Das war die Gelegenheit, sich auch mal einer Wanderung anzuschließen. Da die Wochengruppe ausgebucht war, blieb nur Selbstorganisation. So machte ich mich mit einem weiteren Gast auf, um den beliebten Wasserfallweg zu erkunden. Dessen Start liegt praktischerweise gleich am Hausberg. Es war eine wirklich schöne Tour – wir durchquerten viele kleine Bachläufe und urige Wegstücke mit Wetter in allen erdenklichen Fassetten. Oben am Gipfel gab es dann als Belohnung auch ganz viel Sonne!

Mittwoch

Am Mittwoch war nochmal Eigeninitiative gefragt - und es waren „rein zufällig“ meine drei Kletterfreunde mit von der Partie. Wir wollten dieselbe Tour wie die Intensiv-Wanderer bestreiten – nur eben auf eigene Faust. Diese sollte zum Kitzbüheler Horn führen. Wir hatten bereits beim Klettern den interessanten Wanderweg entdeckt und fanden ihn für eine Wandertour hervorragend. Doch ebenso wie die Froschgruppe mussten wir feststellen, dass die Seilbahn in St. Johann geschlossen hatte!

Was nun? Thomas als Guide wählte gezwungenermaßen eine Alternativroute: Zurück nach Kitzbühel und dort mit der Gondel ganz nach oben zur Bergstation. Dort war es jedoch äußerst stürmisch, ziemlich kalt und der Weg entpuppte sich als extrem matschig. Dem Guide war das nicht geheuer und er brach die Tour ab. Wir Vier, voll auf Abenteuer programmiert, haben es trotzdem riskiert - der Vorteil unserer „Selfmade-Truppe“! Nach diesem Start-Dilemma mussten wir ja irgendwie wieder in positive Stimmung kommen - und es hat bestens funktioniert. Das erste Stück war wirklich nicht einfach, aber nach kontrollierter Rutschpartie hatten wir eine super Wanderung und unsere Laune war hervorragend. Es hatte sich gelohnt auf diese „Erlebnistour“ zu gehen – inklusive Regenbogen den wir „von oben“ sahen (er war sozusagen unter uns) und Murmeltierbeobachtung.

Donnerstag & Freitag

Die letzten beiden Tage war strahlender Sonnenschein und wir setzten natürlich (?!) unsere Klettersteigtouren fort. Einmal waren wir am Zahmen Kaiser und am letzten Tag am Wilden Kaiser. Beide Touren waren erneut sehr abwechslungs- und erlebnisreich. Es gab immer wieder neue Highlights und Herausforderungen - Teilstücke nur per gespanntem Drahtseil begehen bzw. überqueren, verzwickte Klettertritte, Überhänge usw. Zudem ist das ganze Gebiet landschaftlich Genuss pur – erst recht am Seil hängend, mitten über dem Abgrund und nur gesichert durch Gurt und seine beiden Karabiner! Die Aussicht ist fantastisch. Es machte einfach nur Spaß.

Die Schwierigkeiten wechselten auch hier quer durch alle Stufen. Erstaunlicherweise laut Christian anforderungsmäßig immer relativ vergleichbar mit der ersten Tour. Das hätte ich nicht gedacht. Wenn dem wirklich so war, fühlte die Kletterei sich relativ schnell leichtfüßiger und unverkrampfter an. Zumindest mir persönlich fiel es von Tag zu Tag leichter und bei der letzten Tour wäre ich am liebsten einfach immer weiter geklettert und geklettert und geklettert.

Interessant sind auch die markanten Gebirgszüge des Kaisergebirges. Sie sind landschaftlich sehr unterschiedlich. Der Wilde Kaiser ist im Gegensatz zum Zahmen Kaiser viel schroffer, aber nicht weniger reizvoll. Schon der Zustieg zum eigentlichen Steig war eine Wandererlebnis für sich!

Super Wetter, nette Mitstreiter und natürlich wieder unser genialer Guide – was will man mehr?

Es gab nur einen ganz großen Wermutstropfen: Es war die letzte Tour und auch der letzte Urlaubstag.

Mein Fazit

Eine Woche war für mich definitiv zu kurz, um all meine Vorhaben umzusetzen – biken wollte ich doch auch noch und Paragleiten wäre ja auch nicht schlecht gewesen…

Aber in dieser Region gibt es so viele Routen jeglicher Art (wandern, biken, klettern) und Schwierigkeit, dass man wahrscheinlich wochenlang auf immer neue Entdeckertouren gehen könnte.

Frosch ist zumindest ansatzweise gut darauf eingestellt und bietet zu dem „normalen“ Wochenprogramm spezielle Wander- und Bikewochen an, so dass der Anspruch jedes Einzelnen ganz gut gedeckt werden kann. Dem Tenor nach waren sowohl die Biker als auch die Wanderer auf ihre Kosten gekommen.

Angebote im Nachmittagsprogramm waren ein Yogakurs, Massagen oder auch mal eine Fitness-Einheit und natürlich immer die hauseigene Sauna. Das Abendprogramm war immer locker ausgelegt mit Kickerturnier, Schnapsprobe, Nagel-Cup, Cocktailabend u.ä.

Frühstück und Abendessen waren bestens und die Möglichkeit der Pistenbrote finde ich eh‘ immer klasse.

Für mich war es eine super nette, ereignisreiche und viel zu kurze Urlaubswoche. So einiges hätte ich gerne noch in Angriff nehmen und ausprobieren wollen. So fiel es doppelt, eher dreifach schwer, bei strahlendem Sonnenschein wieder gen Heimat und Alltag zu fahren.

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