Reisebericht: Sportclub Helen Yolanda
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Der Flug nach Samos ist auch für jemanden, der nicht gern fliegt, sehr schön, weil es auf dem Weg dorthin unter einem viele kleine ägäische Inselchen zu bestaunen gibt und wenn - wie in unserem Fall - auch noch die Sonne scheint, hat man eine fantastische Aussicht sowie gesteigerte Vorfreude auf das Urlaubsziel.
Der Landeanflug ist ebenfalls spektakulär, weil ich bis kurz vorm Aufsetzen keine Landebahn gesehen habe und das Gefühl hatte, dass unsere Tragflächen beinah das Meer berührten.
Aus dem Flugzeug ausgestiegen, schlug uns schwül-warme Luft entgegen und - man glaubt es nicht - Regen! (Den sollte ich in den kommenden Tagen noch schmerzlich vermissen, aber zur Ankunft am Urlaubsort war er doch etwas unpassend.)
Da der samiotische Flughafen recht übersichtlich ist, fand man nach Erhalt des Gepäcks sehr schnell die Anlaufstelle für den Transfer zu unserem Hotel Helen Yolanda in Kokkari und wir durften umgehend in einem wohlklimatisierten Reisebus für ca. eine Stunde den östlichen und nördlichen Teil Samos` kennen lernen.
Willkommen im Helen Yolanda & auf Samos!
Im süßen, einfach gehaltenen Familienhotel empfing uns dann Teamer Mi Ma Mario, der mit Sicherheit genauso interessant ist wie das angebotene Sportprogramm und uns im locker-saloppen Umgangston eine kurze Einweisung verpasste.
Claudia, meine Reisefreundin, und ich erhielten die Schlüssel zum Zimmer 26 im ersten Stock, welches ich auch jedem anderen Frosch-Reisenden empfehlen würde, weil es als ehemaliges 3-Bett Zimmer recht groß und - da zur Landseite gelegen - nicht so aufgeheizt ist wie die Zimmer auf der Gegenseite … und das ist wirklich nicht unerheblich, wenn man mit 40 Grad zu kämpfen hat.
Nach kurzem Garderobenwechsel ging es los in den Ort Kokkari, ein bisschen Wasser kaufen und natürlich ein Ankunftsbier. Ersteres ist allerdings gar nicht notwendig, denn man kann das Wasser aus der Leitung im nördlichen Teil von Samos bedenkenlos trinken!
Am Ortseingang rechts gibt es einen kleinen Mini-Market, der ganz gut sortiert ist. Und gegenüber davon liegt schon die Bucht von Kokkari mit ihrem schönen Stadtstrand. Hier haben wir uns für ein vorabendliches griechisches Kaltgetränk kurzzeitig niedergelassen und uns vom herrlichen Blau des Wassers sowie Himmels davontreiben lassen.
Am Abend kehrten Claudia und ich dann in Kostas Taverne ein, ein paar Meter unterhalb des Hotels gelegen, und wir haben zusammen mit den anderen Fröschen leckere griechische Köstlichkeiten vom Grill verputzt, einander kennen gelernt und ´nen Ouzo oder zwei getrunken ...
Am zweiten Tag gab es für alle eine kurze Einsteigertour; für die Mountainbiker natürlich mit vorheriger kurzer Bike-Einweisung, und dann durfte man schon losradeln entlang der Küste von Samos. Es war allerdings gewaltig windig, sodass ein zusätzlicher Abstecher nach Vourliotes einstimmig abgelehnt und direkt die Eisdiele im 10 km entfernten Ort Agios Konstandinos angesteuert wurde. Die Eisdiele hat auch allerhand andere Köstlichkeiten wie Eclairs, Pasteten, Kekse oder Blätterteigtaschen mit leicht zimtigem Vanillepudding gefüllt.
Am Nachmittag bot unser Wanderguide Marjan eine Yoga-Einheit am Hotel Helen Yolanda an, die auch von vielen Fröschen wahrgenommen wurde.
Mittwoch standen für die Wanderer eine Wanderung von ca. 13 km und 400 Höhenmeter ins nahegelegene Nachtigallental an, das immer wieder als "wildromantisch" beschrieben wurde und, was bei steigenden Temperaturen nicht unwichtig ist, auch einige schattige Passagen zu bieten hat. Das Nachtigallental ist in der Tat wildromantisch und sehr abwechslungsreich: Man überquert einige Male ein kleines Flüsschen, hat angenehme Steigungen, ein Kappellchen hier, einen Bergbauern da, eine wunderschöne Aussicht auf den grünen Gegenhang oder aufs blaue Meer und ist als Einsteigertour optimal.
Kurz vor dem Ende der Wanderung wurde man mit einem leckeren Mahl bei Eleni und Diamantis auf dem Dorfplatz in Vourliotes belohnt - wirklich, wirklich lekka! Ich empfehle die vegetarischen Mixed Bällchen, den frisch gepressten Orangensaft oder auch den erfrischend kühlen Frappé. Ehrlich gesagt sahen alle Speisen köstlich und empfehlenswert aus!
Am Nachmittag blieb dann noch genug Zeit für einen Ausflug zu einer der nahegelegenen Buchten. Schon die Strandzugänge sind verheißungsvoll, aber auch der hoteleigene Pool ist nicht zu verachten!
Am Abend ging es wie jeden Tag in Kostas Restaurant Garden, wo einem wirklich immer köstliche Speisen kredenzt wurden und man stets mit einem strahlenden Lächeln empfangen wurde. Ach, und übrigens werden auch Vegetarier auf Samos nicht verhungern, vielmehr verwöhnt, beispielsweise mit einer griechischen Suppe aus weißen Bohnen, traditionellem Moussaka oder mit Feta überbackenem Grillgemüse.
Natürlich wurde auch jeden Tag ein Abendprogramm geboten, wie zum Beispiel ein Tanzabend in der Sailingbar oder gemeinsames Rudelgucken eines Deutschland-EM-Fußballspiels oder Live-Musik von Kosta.
Der schönste Tag war für mich der Donnerstag. Da sollte es zu den Potami-Wasserfällen nach Karlovassi gehen. Für die Biker hieß es 25 km hinradeln, Räder an der Hippy´s Beach Bar anschließen, durch ein wildromantisches Waldstück zu einer steilen selbst gebastelten Holztreppe wandern, diese hochkraxeln und sich vor Kopfverletzungen in Acht nehmen ;-), um sich dann nach einer kleinen Stärkung in einer Taverne inmitten der grünen Berge auf den Gang durch die "Schlucht" zum Wasserfall vorzubereiten. Wasserschuhe gibt es übrigens bei Graffiti in Kokkari für 9 Euro. Solltet ihr kaufen, denn Mario steht gar nicht auf Wanderer oder Biker in Flipflops!
Angeführt von unserem erfahrenen Teamer ging es dann für ca. 20 min. durch den Bachlauf der Potami-Wasserfälle, was total aufregend und abwechslungsreich ist, denn an manchen Stellen muss man schwimmen oder hochklettern, sich einander die Hand reichen, und häufig sieht man nicht, wohin man tritt und muss sich vorsichtig an spitze Steine herantasten. Aber Marios Instruktionen waren immer super und so kam es, dass wir am Ende alle heile unter den Potami-Wasserfällen standen und eine Foto-Session machten. Anmerkung: Mario ist zwar ein scharfer Typ, aber seine Fotos sind es nicht immer ;-)
Nach den Potami-Wasserfällen ging es dann für Biker und Wanderer über eben genannte Taverne und Hinabsteigen der abenteuerlichen Holztreppe herunter an den Strand zur Hippy´s Bar. Dort erwarten einen viele Strandliegen mit Strohsonnenschirmen und sogar XL-Doppelbetten mit Sonnendach, auf denen man zu Lounge-Musik "chillen" kann. Und auch das Essen dort ist sehr zu empfehlen: Allen voran das Club-Sandwich und der Greek Salad!
Nach ausgiebigem Sonnenbaden und Abkühlen im kristallklaren Mittelmeer ging es dann für die Biker gegen Abend wieder 25 km die Küstenstraße zurück. Das war schon ein wenig anstrengend bei 40 Grad, hoher Luftfeuchtigkeit und so vielen Erlebnissen, aber am Ende des Tages fühlte man sich total erfüllt. Die Wanderer hatten den Luxus mit Mietwagen an den Bikern vorbeizufahren und ihnen freudig hinterherzuwinken.
Am Samstag gab es einen Tag zur freien Gestaltung, den die Allermeisten genutzt hatten, um sich irgendwo ein schattiges Plätzchen am Wasser zu suchen … erwähnte ich schon, dass es unerträglich heiß gewesen ist in dieser Woche?
Für solche Tage empfehle ich euch den Aufenthalt am Tsamadou-Beach. Bietet jedem etwas: ganz rechts einen FKK-Bereich und ganz links gibt es die Navagos Beach Bar, in der man die Strandliege zum Preis eines Drinks den ganzen Tag belegen könnte. In dieser Bucht sind auch wieder Wasserschuhe empfehlenswert, da die Steine im Wasser sehr moosig und teilweise scharfkantig sind.
Am vorletzten Tag musste aufgrund der ansteigenden Hitze das Sportprogramm verändert werden. Die Startzeit wurde vorverlegt und Gesamtlänge wie Höhenmeter reduziert. Nun ging es für die Biker in das bereits bekannte wildromantische Nachtigallental. Zuvor musste man aber in Serpentinen unter gleißender Sonne die Asphaltstraße nach Vourliotes hinauf. Tipp: Mindestens 2 Liter Wasser mitnehmen und keinen zu schweren Gang einlegen! Aber keine Sorge: Mario bringt sie alle hoch.
Im Ortskern galt es ein paar steile Rampen zu überwinden, doch Mario hatte immer die richtigen Techniktipps parat, sodass es auch für MTB-Einsteiger motivierend gewesen ist. Der letzte Teil der Strecke ging durch das wildromantische Nachtigallental, das teils sehr stark ausgewaschen, steinig und an einigen Stellen sogar unbefahrbar gewesen war. Doch wir sind alle schadfrei durchs Tal gekommen und Mario hat sein Wort gehalten: "Ich quatsch dich den Berg schon runter."
Ausgangs des Tales konnte jeder dann entscheiden, wohin er noch fahren mochte. Die Mehrheit entschied sich natürlich wieder für die nahegelegene Eisdiele in Konstandinos ;-). Anmerkung: Ich glaube, die Eissorte "Snickers" kam in unserer Gruppe ganz gut an.
So ging eine abwechslungsreiche sowie heeeeeiße Woche auf Samos allmählich zu Ende und wurde am letzten Abend selbstverständlich mit ein paar Ouzo auf Eis an der Surfstation begossen.
Wenn es nicht gerade 40 Grad heiß ist, ist Samos die perfekte Insel für Biker, Wanderer, Schnorchler, Windsurfer und viele(s) mehr. Alles liegt dort nah beieinander und bietet für Einsteiger sowie Fortgeschrittene gleichermaßen Abwechslung, Herausforderung und Spaß.
Den größten Spaß hat man als Frosch Gast jedoch bei den abendlichen Ansagen des Teamers, der nach 12 Jahren Samos gerade seine letzte Saison dort bestreitet.
Das anzukündigende Sportprogramm des Folgetags wurde seinerseits meist - begleitet von diabolisch bis hin zu debilen Blicken - vorgetragen und durch plötzliche Hinweise auf z. B. vorbeifliegende Schmetterlinge oder plötzlich aufkommende Brisen unterbrochen, sodann hinübergeschwenkt zu Anekdoten über Erlebnisse ehemaliger Froschgäste, die meist, weil sie des Teamers Ratschläge nicht befolgt hatten, tragisch endeten. Unverkennbar ist auch seine Affinität zu Wi Wa Wortspielen oder seine Neigung, an griechische Wörter ein "n" zu hängen: "Jamassn!". Und aufgepasst: Wer sich wagt, in die Ansagen reinzuquatschen, fällt sofort auf, denn Mario kann sich schnell und gut die Namen seiner Gäste merken und diese dann auch so lange wiederholen, bis auch wirklich jeder in der Runde den Übeltäter identifiziert hat.
Griechenlands grünste Insel wird mir in schöner Erinnerung bleiben, auch weil dort dieser Teamer wirkt. Mehr noch: Mario liebt Samos und Samos liebt Mario und es ist schön das mitzuerleben und mit ihm zu teilen.
Also: Wer in diesem Sommer noch Zeit hat, sollte nach Samos fliegen. Das kleine Familienhotel schafft eine kuschelige Atmosphäre, die Gruppengröße ist nicht zu groß und nicht zu klein, das Sportprogramm abwechslungsreich und man muss sich nicht für eine Sportart entscheiden. Und mit Mario hat man einen erfahrenen Teamer, der einem Samos leidenschaftlich näherbringt. Ein Jammer, dass dies seine letzte Saison ist, denn Samos ohne Mario ist wie "Bier ohne Schaum", wie "Feta ohne Käse" oder wie "Bauch ohne Speck".
In diesem Sinne danke und alles Gute!
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